Emmerich Burgers Zoo: Einst fast in Emmerich

Emmerich · Kaum zu glauben: Der Arnheimer Tiergarten, einer der modernsten Europas mit 1,5 Millionen Besuchern pro Jahr, hat seine Wurzeln in 's-Heerenberg. Am Peeskesweg, unmittelbar hinter Huis Bergh, gründete Johan Burgers 1913 den Zoo. Urenkel Alex van Hooff erzählt in der RP, warum der Urgroßvater nicht vor den Toren Emmerichs geblieben ist.

arnheim/emmerich Was der Burgers Zoo in 's-Heerenberg statt in Arnheim für den Tourismus in Emmerich bedeuten würde — man mag es sich gar nicht vorstellen. Doch es kam bekanntlich nicht so, nachdem Johan Burgers in dem kleinen Nachbarstädtchen 1913 mit einer Fasanerie begonnen hatte, Tiere auszustellen.

"Mein Urgroßvater wollte die Anlage am Peeskesweg, wo heute nichts mehr von der Vergangenheit zu sehen ist, erweitern", blickt Direktor Alex van Hooff in das Zoo-Geschichtsbuch. Denn auch schon damals interessierten sich viele Besucher für die teilweise exotischen Tiere, die es da zu bestaunen gab.

Doch Johan Burges hatte offenbar die Rechnung ohne die Stadtväter gemacht. "Er wollte, dass die Stadt eine vernünftige Straße zum Tiergarten baut. Schließlich profitiere 's-Heerenberg ja auch vom Burgers Zoo", erklärt van Hooff die Gedankenspiele des Gründers. Doch die Stadt war wohl nicht bereit, in die Tasche zu greifen.

Doch selbst wenn: Es gab noch ein zweites, unüberwindbares Hindernis für den Fortbestand am Standort einen guten Steinwurf von Emmerich entfernt.

Burgers wollte nämlich nach dem Vorbild von Hagenbeck (Hamburg) keine Tiere hinter Gittern. Sie sollten in eigenen Landschaften leben, durch breite Gräben geschützt. "Doch das war den Stadtvätern damals doch zu gefährlich. Sie hatten offenbar Angst vor wilden Tieren", sagt der Urenkel, der bei dem Gedanken schmunzeln muss.

Übrigens hatte Burgers auch Kleve oder Emmerich als neuen Standort in die Überlegung einbezogen. Doch die Nähe zu den anderen deutschen Zoos schreckte ihn ab. Auf Arnheim fiel die Wahl dann, weil es dort bereits das Freilichtmuseum gab. 1923 war somit Schluss in 's-Heerenberg.

(RP)
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