Kritik an Winterdienst Hinze nimmt KBE in Schutz

EMMERICH · Der Bürgermeister räumt ein, dass beim Winterdienst nicht alles gut gelaufen sei. Die teilweise herabwürdigende Kritik in den sozialen Medien bezeichnet er jedoch als „inakzeptabel“.

 Seit dem 6. Februar waren die KBE-Mitarbeiter im Dauereinsatz gegen die Schneemassen.

Seit dem 6. Februar waren die KBE-Mitarbeiter im Dauereinsatz gegen die Schneemassen.

Foto: Markus Balser

(bal) Der Winter- und Räumdienst hat in den vergangenen Tagen zu zahlreichen Anfragen und Beschwerden geführt. Dazu Bürgermeister Peter Hinze: „Ich will ja gar nicht alles schönreden. Der außergewöhnlich massive Schneefall in der vergangenen Woche hat die Räumdienste an die Grenzen gebracht – und an der ein oder anderen Stelle vielleicht auch darüber hinaus. Auch ich war mit den ‚Buckelpisten‘ auf der Reeser Straße, dem Großen Wall oder der Eltener Straße nicht glücklich.“

Hinze will das Gespräch mit dem Landesbetrieb Straßen NRW suchen, der für den Winterdienst auf den zentralen Verkehrsachsen in der Stadt zuständig ist. Auch beim Winterdienst der Kommunalbetriebe Emmerich, die für die Gemeindestraßen zuständig sind, könne an der ein oder anderen Stellschraube gedreht werden.

Gegen unsachliche und teilweise beleidigende Kritik nimmt der Bürgermeister den Winterdienst allerdings in Schutz: Die KBE-Mitarbeiter hätten seit dem 6. Februar im Zwei-Schicht-Betrieb insgesamt 1500 Stunden auf ihren Wagen gesessen und seien bei Dunkelheit und Schneefall über 6000 Kilometer mit den Räumfahrzeugen mehrfach durch alle Straßen gefahren, für die sie zuständig sind. „Was mir dabei gar nicht gefällt, sind die selbstgefälligen, besserwisserischen und herabwürdigenden Äußerungen mancher Bürgerinnen und Bürger über die angeblich fehlende Einsatzbereitschaft dieser Kollegen – insbesondere in den sozialen Medien. Das ist absolut daneben und inakzeptabel.“

Alle eingesetzten Kollegen der Kommunalbetriebe hätten in den vergangenen Tagen ihr Bestmöglichstes im Kampf gegen die Schneemassen gegeben. „Ihnen gebührt unser Respekt und vor allem unser Dank für diesen Einsatz. Ich würde mir wünschen, wenn alle, die ebenfalls Dankbarkeit für die wichtige Arbeit der KBE-Kollegen empfinden, das mit einem netten Gruß zum Ausdruck bringen würden, wenn das nächste Mal ein oranger Pritschenwagen oder Lkw an ihnen vorbeifährt“, so Hinze, der sich gut vorstellen kann, dass eine solche Geste den ein oder anderen derben Facebook-Kommentar vergessen lassen würde.

Solche Schneemengen wie zuletzt erlebe der Niederrhein vielleicht alle zwei oder drei Jahrzehnte einmal. Den städtischen Winterdienst der Kommunalbetriebe dauerhaft maschinell und personell so aufzustellen, dass eine solche Schneemenge geordnet weggearbeitet werden könne, wäre aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten überhaupt nicht darstellbar. „Wer soll das denn bezahlen? So eine außergewöhnliche Wetterlage verlangt von jedem einzelnen, dass man seine Gewohnheiten der Situation anpasst und sich darauf einstellt“, sagt der Bürgermeister, der auch der   Freiwilligen Feuerwehr, dem THW und allen, die sich freiwillig und uneigennützig beim Räumdienst engagiert haben, für ihren Einsatz dankt.

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