Emmerich Kein AfD-Besuch bei den „Bergrettern“ in Elten

Elten · Aus dieser politischen Nummer kommt die AfD in Emmerich wohl nur noch schwer heraus. Sie wird seit 2020 gemieden, das spürt jetzt auch ihr Bundestagskandidat aus Kleve.

 Das Bild  zeigt den Besuch von Gerd Plorin (3.v.l.) bei der Bürgerinitiative in Elten im Jahr 2017.

Das Bild  zeigt den Besuch von Gerd Plorin (3.v.l.) bei der Bürgerinitiative in Elten im Jahr 2017.

Foto: Christoph Kukulies

Die „Bergretter“ haben den AfD-Bundestagskandidaten Gerd Plorin nicht zu einem Ortstermin wegen der Betuwe-Gleise in Elten eingeladen. Das hat die Emmericher AfD am Freitag mitgeteilt. Andere Kandidaten waren vor Ort. Plorin war vor der letzten Bundestagswahl im Jahr 2017 von der Bürgerinitiative noch eingeladen worden.

„Der Hinweis der BI, grundsätzlich mit der AfD keine Gespräche zu führen, stößt nicht nur hier im Stadtverband Emmerich am Rhein auf Verwunderung“, schreibt der AfD-Vorsitzende Christoph Kukulies

Der Hintergrund: Bei der Kommunalwahl 2020 hatte die AfD eine Kandidatin für den Emmericher Stadtrat mit Verbindungen ins rechtsradikale Milieu in NRW aufgestellt. Seither lehnen die Parteien im Emmericher Rat eine Zusammenarbeit mit der AfD ab. „Ich befürworte auch weiterhin die geforderte Gleisbettvariante und hätte mich gerne auf den neuesten Stand bringen lassen“, wird Plorin in einer Mitteilung der Emmericher AfD zitiert.

Und auch Christoph Kukulies erklärt in dem Schreiben, dass sich der AfD-Stadtverband und er selbst als Ratsherr weiterhin im Stadtrat aktiv für die Forderungen der BI "Rettet den Eltenberg" einsetzen werden.

Beeindrucken dürfte das vermutlich nur wenige. Die „Bergretter“ auch wohl nicht, sind sie doch bislang immer auch stark von der Eltener SPD beeinflusst worden. Und es war der SPD-Fraktionsvorsitzende Manni Mölder, der im vergangenen Jahr als Erster deutlich machte: „Es gibt für uns keine Zusammenarbeit mit der AfD mehr.“

Bis zu diesem Zeitpunkt - und bis heute - hatte Kukulies kein Wort des Bedauerns darüber verloren, in 2020 eine Kandidatin aus dem Hut gezaubert zu haben, deren Kontakte ins rechtsradikale Milieu schnell deutlich wurden. Gegenüber der RP räumte diese entsprechende Kontakte auch ein und gelobte Besserung.

Mölder erklärte noch vor wenigen Wochen: „Die SPD-Fraktion wird keinem AfD-Antrag zustimmen und auch jede Verweisung in einen Ausschuss ablehnen, so wie auch schon in der Vergangenheit praktiziert. Wir haben lernen müssen, dass die AfD keine Mogelpackung ist. Wo AfD drauf steht, ist Rassismus und Menschenverachtung drin. Und davor sollten wir uns hüten.“

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