Emmerich Bombe? Alles ist vorbereitet

Emmerich · Sollte Mittwochfrüh tatsächlich eine Bombe am Großen Wall gefunden werden, müssten Krankenhaus, Altenheim, Sparkasse und KLK (Ex-Uniqema) geräumt werden. Die Hilfsdienste sind in Alarmbereitschaft.

Mit enormem Aufwand bereitet das Ordnungsamt eine mögliche Evakuierung eines Teils der Innenstadt vor: Wenn heute Morgen nämlich an einer Baustelle am Großen Wall tatsächlich eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wird, muss möglicherweise alles ganz fix gehen. Dann nämlich, wenn der Fund mit einem Säurezünder statt eines Aufschlagzünders versehen ist. Die gelten als besonders gefährlich.

Im Fall der Fälle sorgen 20 zweiköpfige Teams des Ordnungsamtes sowie Kräfte der Polizei und der Hilfsdienste (DRK, Malteser) für die schnelle Räumung der betroffenen Straßen (siehe "info"). "Wir bitten die Innenstadtbewohner, auf entsprechende Durchsagen im Radio ("Antenne Niederrhein") sowie der Feuerwehr zu achten", erklärt Stadtsprecher Herbert Kleipaß.

Dann müssten über die direkt betroffenen Straßen hinaus auch die Bewohner im sogenannten Altstadtbereich (vom Rhein bis zur Merowingerstraße und vom Windmühlenweg bis zum Kleinen Löwen) in ihren Häusern bleiben. Einkäufe in der Innenstadt sollte man also nicht unbedingt einplanen.

Neben KLK (Ex-Uniqema) und Sparkasse träfe der Fall der Fälle vor allem das Krankenhaus (inklusive Augustinusheim) am schlimmsten. "In zweieinhalb bis drei Stunden wäre das Gebäude leer", schätzt Dr. Jochen van Alst, bei dem die Fäden für die Räumung des Spitals zusammenlaufen. 30 bis 40 Rettungswagen aus den Kreisen Kleve, Borken und Wesel würden dann Emmerich ansteuern. Van Alst: "Es wäre ganz wichtig, dass auf den anliegenden Straßen und dem Nonnenplatz möglichst nicht geparkt wird, damit wir hier nicht behindert werden."

Gut 200 Patienten, von denen vielleicht 40 Prozent mit Rettungswagen liegend abtransportiert werden müssten, wären beim Spital betroffen. Viele Patienten werden in Emmerich schließlich an der Wirbelsäule operiert.

Sie würden dann ins derzeit leerstehende Gymnasium gebracht, wo sie medizinisch betreut werden würden. Das Förderzentrum hinter dem Kapaunenberg ist ebenfalls gerüstet — für die Aufnahme von Anwohnern , die ihre Häuser verlassen müssen. Hilfsdienste und Taxi-Unternehmen kämen hier zum Transport-Einsatz.

Info: Falls es zur Räumung kommt, fordert die Stadt die betroffenen Bewohner auf, benötigte Medikamente und Verpflegung mitzunehmen. Schließlich könne die Entschärfung dauern.

(RP)
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