Emmerich Bohrung nach Kiesvorkommen im Grindsee

Emmerich · Flächen für die Kiesindustrie werden in der Umgebung langsam rar. Zumal es den Ratsbeschluss gibt, keine neuen Flächen auszuweisen. Die Firmen sind daher gezwungen, nach Alternativen zu suchen.

Eine Variante ist, die bereits ausgekiesten Flächen noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen, ob sich nicht eine "Nachauskiesung" lohnt. Die NKSB setzt auf dieses Verfahren bereits im Südsee des Reeser Meeres.

Und auch die Konkurrenz von der Firma Hülskens lässt jetzt ein altes Abgrabungsgebiet neu untersuchen. Von einem schwimmenden Ponton aus sind an verschiedenen Stellen auf dem Grindsee Bohrungen vorgenommen worden. Damit soll geklärt werden, wie lohnenswert hier noch eine erneute Auskiesung wäre. Die Probebohrungen hatte Hülskens beim Kreis Kleve beantragt, sie sind jetzt so gut wie abgeschlossen, wie Hülskens-Geschäftsführer Jörg Hüting erläutert. "Jetzt werden in Ruhe die Ergebnisse ausgewertet. Es hat sich wohl schon gezeigt, dass die Vorkommen im See sehr unterschiedlich sind." An manchen Stellen sei bereits sehr tief ausgekiest worden, da stellt sich die Frage, ob eine Nachauskiesung lohnt.

Dass Hülskens die Untersuchungen jetzt vorantreibt, hat auch einen ganz praktischen Hintergrund. Noch ist fast direkt gegenüber die Anlage am Auskiesungsgebiet Reckerfeld in Betrieb. "Natürlich wäre es für uns ein Vorteil, wenn wir mit dem Auskiesen bereits dann beginnen könnten, wenn Reckerfeld noch in Betrieb ist", erläutert Hüting. Dann könnten die Förderbänder dort beispielsweise mitgenutzt werden.

Die Firma will die Untersuchungsergebnisse aber erst einmal ganz in Ruhe auswerten. "Denn wir wissen natürlich auch, dass ein Genehmigungsverfahren für eine erneute Auskiesung nicht ganz einfach werden könnte", meint der Hülskens-Geschäftsführer, der auch deutlich macht, dass fehlende neue Flächen Hintergrund für die Überlegungen sind. "Wir sind einfach gezwungen, auf Dauer Alternativen zu finden", sagt er.

Das Nachauskiesen würde sich an einigen Stellen lohnen, weil früher die Geräte zur Abgrabung noch nicht so modern waren wie heutige Kiesbagger, die tiefer und genauer auskiesen könnten.

(RP/rl)
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