Kultur- und Grillgut Hier geht’s um die Wurst

BISLICH/REES · Lars Giesen und sein Freund Sascha Dörger haben beim Bratwurst-Song-Contest in Thüringen abgeräumt. Verliehen wurde der Preis im Deutschen Bratwurstmuseum.

 Sascha Dörger (links) und Lars Giesen (rechts) mit Thüringens Bratwurstkönig Norbert I., der auch in der Jury des Bratwurst-Song-Contests saß.

Sascha Dörger (links) und Lars Giesen (rechts) mit Thüringens Bratwurstkönig Norbert I., der auch in der Jury des Bratwurst-Song-Contests saß.

Foto: Giesen

Dass der deutsche Beitrag zum Eurovision Song Contest (ESC) einmal mehr floppte, dürfte kaum jemanden überrascht haben. Dass aber die diesjährigen Gewinner des Thüringer Bratwurst-Song-Contests (BSC) aus Nordrhein-Westfalen kommen, gilt in der Wurst- und Musikszene als kleine Sensation: Lars Giesen aus Bislich am Rhein und Sascha Dörger aus Mülheim an der Ruhr überzeugten in der Bratwurstscheune des Deutschen Bratwurstmuseums in Holzhausen die Jury und das Publikum. Ihr Lied „Thüringer Saurus Rex“, dargeboten mit stimmlicher Unterstützung der Töchter Ronja (8) und Lara Giesen (10) sowie der Nichte Alicia Dörger (8), setzte sich gegen die Beiträge von elf Mitbewerbern durch, darunter die Suhler Bratwurst-Song-Union und die Oberweißbacher Bergbahnkönigin Sylvia Darko.

„Unsere Teilnahme war eine Spaßnummer, aber musikalisch haben wir das schon ernst genommen“, sagt Lars Giesen, der in Wittenhorst aufwuchs, in Rees Abitur machte und neben seinem Hauptberuf als Grafiker oft als Partymusiker auf Festen unterwegs ist. Auch Sascha Dörger ist Grafiker und Musiker. Von Mülheim aus entwirft er für ein Thüringer Fleischwarenunternehmen Etiketten, Verpackungen und Werbung. So erfuhr er auch vom Bratwurst-Song-Contest, den der Verein Freunde der Thüringer Bratwurst bereits zum elften Mal ausrichtete.

Das Wortspiel „Thüringer Saurus Rex“ geht auf einen Wortverdreher von Sascha Dörgers vierjährigem Sohn, einem großen Dino-Fan, zurück. Gemeinsam mit Lars Giesen (Keyboard und Gesang) schrieb Sascha Dörger (Schlagzeug) eine Hymne an die Bratwurst („Seit Millionen von Jahren kommt nur Bratwurst in meinen Magen“), die sie in einem Tonstudio in Ringenberg professionell aufnahmen und in einem Emmericher Studio verfeinerten. Parallel entwarf Sascha Dörger ein grünes Saurier-Maskottchen, das als Figur, auf T-Shirts und CD-Hüllen erschien.

Den Auftritt im Deutschen Bratwurstmuseum verbanden beide Musiker mit einem dreitägigen Familienurlaub in Thüringen und scheuten weder Kosten noch Mühen: „Wir haben alles aufgefahren, was in unsere Autos passte: Nebelmaschine, Lichtanlage, ein riesiger aufblasbarer Dinosaurier und eine riesige aufblasbare Wurst“, berichtet Lars Giesen. Rechnet man zur Bühnenshow dann noch den „Kinderbonus“, den originellen Song und die weite Anreise hinzu, blieb der fünfköpfigen Jury, der auch Thüringens Bratwurstkönig Norbert I. angehörte, kaum eine andere Wahl, als die Lorbeeren nach Nordrhein-Westfalen zu vergeben.

Als Zugabe sangen Sascha Dörger und Lars Giesen noch den Bonus-Track „Hast Du den Senf gesehen?“, mit dem sie auch in der nächsten Karnevalssaison punkten wollen. Andere Lebensmittel will das Duo vorerst übrigens nicht besingen, obwohl —„Sascha kommt ursprünglich von der Nordseeküste“, sagt Lars Giesen, „vielleicht schreiben wir mal ein Lied über Fischbrötchen.“

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