Rees Biblische Zeitreise mit Musik

Rees · „David gegen Goliath“ – eine biblische Geschichte, die jeder kennt, wurde jetzt in der St. Mariä Himmelfahrtkirche effektvoll in Szene gesetzt. Die Leitung hatte Klaus Lohmann.

In der voll besetzten St. Mariä Himmelfahrtkirche führte der Junge Chor Rees am Sonntag das Musical „David gegen Goliath“ auf. Der Altar diente als Bühne, auf der Orgeltribüne standen die Scheinwerfer. Die Requisiten der Krippe, die jedes Jahr zu Weihnachten aufgebaut wird, erfüllte in diesem Zusammenhang einen neuen Zweck als Theater-Schauplatz.

David Lohmann schlüpfte in die Rolle des Geschichtenerzählers, der zu Beginn mit dem „Ghettoblaster“ auf den Schultern durch die Kirche schlurft und mitteilt, er habe gerade etwas Spannendes in der Bibel gelesen, er wolle dem Publikum die Story von David und Goliath vorlesen. Da kommt ihm jedoch die Idee, dass es doch viel interessanter wäre, wenn man die Protagonisten der damaligen Zeit interviewen könnte. Und so gelangt er Dank der Hexe von Endor in die Vergangenheit und trifft dort den Vater von David. Die Geschichte beginnt mit der Salbung Davids (Felix van Gemmeren) durch den Propheten Samuel (überzeugt mit einem Solo: Phillip Brylka).

Am bekanntesten ist sicherlich die Szene, in der David (gespielt von Felix van Gemmeren, der mit seiner zarten Körpergröße perfekt zur Rolle passt) den um einige Köpfe größeren Goliath (Markus Scholten) nur mit einer Steinschleuder zur Strecke bringt. Der Chor untermalt die Geschichte an passenden Stellen mit schwungvollen jazzig-frischen Liedern, begleitet von einer kleinen Combo aus Klarinette, E-Piano, Kontrabass und Schlagzeug.

Die Sänger und Sängerinnen sowie Chorleiter Klaus Lohmann haben sich passend in Kittelkleider gehüllt, die Mädchen tragen Kopftücher. Da König Saul ein großer Musik- und Tanzliebhaber ist, hat auch eine Schleiertanzgruppe ihren großen Auftritt. Die jungen Mädchen aus dem Tanzstudio von Andrea Möllmann bewegen sich geschmeidig und synchron mit schwingenden Tüchern zu orientalischer Musik.

Als David Lohmann wieder ins Hier und Heute zurückkehrt, meint er, das eben Gesehene seien gerade mal 22 von 54 Seiten in der Bibel. „Ihr könnt den Rest ja selbst lesen. Vielleicht gibt es aber hier auch noch mal ‘ne Fortsetzung?“

Nach diesem rundum gelungenen Auftritt des Chores und allen anderen Mitwirkenden wäre eine Fortsetzung äußerst wünschenswert. Dem frenetischen Applaus des Publikums am Ende des Stückes und der Notwendigkeit von drei Zugaben nach zu urteilen, ist das auch die Meinung der absoluten Mehrheit.

(RP)
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