Emmerich BGE will keine städtische Müllabfuhr

Emmerich · Die Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE) lehnt Überlegungen ab, die Müllabfuhr künftig in städtischer Regie zu führen. "Für uns kommt das nicht infrage", sagte Fraktionsvorsitzender Christian Beckschaefer gestern der RP. Die BGE halte zwar die derzeitigen Gebühren für zu hoch, glaube aber nicht, dass die Kommunalen Betriebe der Stadt (KBE) die Dienstleistung generell günstiger anbieten können als Privatfirmen.

Wie berichtet, läuft der Vertrag der Stadt Emmerich mit dem Unternehmen Schönmackers im nächsten Jahr aus. 1,3 Millionen Euro bezahlt das Rathaus dem Dienstleister jährlich fürs Abholen der Mülltonnen. Ein Gutachten, dass beim Kommunalverband in Auftrag gegeben wurde, hatte ermittelt, dass die Stadt in Eigenregie die Abfuhr der Tonnen günstiger erledigen könnte. Im Juli soll die Politik das Thema angehen.

Beckschaefer hält zum einen das Gutachten für nicht geeignet, weil es vom Kommunalverband stammt: "Da ist doch klar, was dabei rauskommt." Zum anderen warnt er vor den Kosten, die auf die Stadt zukämen: "Für eine Müllabfuhr in städtischer Hand müssten anfangs zwei Millionen Euro ausgegeben werden. Weil die Stadt aber kein Geld hat, würde diese Investition voll über Schulden getätigt." Zudem wolle die BGE den öffentlichen Dienst nicht noch größer werden lassen als er ohnehin schon sei.

43 Euro bezahlen die Emmericher derzeit pro Kopf monatlich für die Müllabfuhr. In anderen Städten des Kreises sind es jedoch nur zwischen 15 und 25 Euro.

Nach Ansicht der BGE könnten auch die Kommunalen Betriebe in diese Preisregion kaum vorstoßen. "Privatwirtschaftliche Unternehmen können das eher. Außerdem sind wir in Emmerich mit der Art, wie hier die Müllabfuhr durchgeführt wird, prinzipiell zufrieden. Eine städtische Müllabfuhr müsste erst einmal Lehrgeld zahlen – und das ginge auf Kosten der Bürger", sagt Beckschaefer. www.rp-online.de/emmerich

(RP)
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