Emmerich Betuwe-Lösung für Hüthum

Emmerich · Die Planung zum Bahnübergang an der Eltener Straße sorgte bislang für großen Dissens zwischen Stadt und Bahn. Jetzt liegt ein Vorschlag des Landesbetriebs StraßenNRW vor, der wohl zu einem Kompromiss führen wird.

Betuwe: So könnte der Lärmschutz aussehen
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Was die Beseitigung der Bahnübergänge und die Ersatzbauten dafür anbelangt, gibt es bei der Betuwe-Planung noch einige Streitpunkte zwischen der Bahn und der Stadt Emmerich. Einer davon, der bislang mit für den größten Dissens sorgte, könnte jetzt ausgeräumt werden.

Es geht dabei um die Planungen für die Hüthumer Bahnübergange an der Eltener Straße (B 8) und der Felix-Lensing-Straße. Beide sollten zusammen künftig durch ein Bauwerk ersetzt werden. Entweder durch eine Unterführung, wie sie die Stadt forderte, oder eine Brücke, wie sie bisher Bahn und Landesbetrieb StraßenNRW favorisierten.

Eine Brücke stößt jedoch auf großen Widerstand im Emmericher Rathaus. "Sie zerstört das Landschaftsbild und benötigt zu viel Fläche", erklärt Dr. Stefan Wachs, Erster Beigeordneter der Stadt. Wie berichtet, wäre dadurch vor allem Landwirt Andreas Bossmann betroffen gewesen. Er macht seit Jahren durch Stangen in seinen Äckern darauf aufmerksam, wie stark eine solche Planung die Landschaft und seine Felder beeinträchtigt hätte.

Mit einem neuen Vorschlag von Straßen NRW scheint jetzt jedoch ein Kompromiss gefunden worden zu sein. Der Landesbetrieb schlägt nun eine 400 Meter lange Unterführung (inklusive Rad- und Gehweg) vor. Sie führt die B 8 unter der Bahn hindurch, beginnend an der Einmündung "Auf dem Hundshövel". Die Felix-Lensing-Straße wird durch eine parallel zur Bahntrasse verlaufende Ersatzstraße in Höhe des Iltiswegs nach der Unterführung wieder an die B 8 angeschlossen.

Vorteil dieser Variante: Sie nimmt verhältnismäßig wenig zusätzliche Flächen in Anspruch. Nur ein Haus an der Eltener Straße müsste weichen, es steht derzeit schon zum Verkauf. Auch beim Kostenvergleich schneidet der Vorschlag gut ab. Mit sieben bis acht Millionen Euro rechnet der Landesbetrieb. Die ursprünglich von der Stadt angedachte Lösung, eine Unterführung an der Felix-Lensing-Straße, wäre ungleich teurer gewesen.

Dr. Stefan Wachs geht davon aus, dass die nun vorgelegte Variante, die noch der Zustimmung von Stadtentwicklungsausschuss und Rat bedarf, auch Grünes Licht von der Bahn bekommt. Gibt es hier keine Einigung, müsste die Stadt entweder eine Lösung akzeptieren, die ihr nicht gefällt, oder selbst Geld in die Hand nehmen.

(RP)
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