Emmerich Betuwe: Bürgermeister am "Katzentisch"

Emmerich · Auch der Lions Club Emmerich ist empört über den Verlauf des Betuwe-Treffens in Düsseldorf. Wie berichtet, hatte Verkehrsminister Lutz Lienenkämper gar nicht an dem Gespräch mit den Bürgermeistern teilgenommen. Das lasse nichts Gutes erwarten.

 Lutz Lienenkämper.

Lutz Lienenkämper.

Foto: ddp

"Unsere Bürgermeister durften nur am ,Katzentisch' Platz nehmen. Es ist eine Brüskierung der Bürgermeister und damit der Bevölkerung, die von ihnen vertreten werden, dass Verkehrsminister Lienenkämper, nicht selbst an dem Gespräch teilgenommen hat, vielmehr einen Abteilungsleiter als seine Vertretung sandte", schreibt Lions-Pressesprecher Joachim Joosten. Die Bahn habe in diesem Gespräch die Verhandlungsmaske abgelegt und zeige jetzt ihr wahres Gesicht: Sie sei nicht bereit, — und das durchaus in Übereinstimmung mit den Vertretern von Land und Bund — den Städten auch nur im Geringsten entgegen zu kommen. "Sie "zieht ihr Ding durch — koste uns das, was es wolle, auch unsere Gesundheit."

Nach den letzten Erfahrungen ist für die Lions klar, dass Land und Bund wohl nicht bereit sind, die Bahn bei ihrem "Vertragsbruch hinsichtlich der Blockverdichtung" zu stoppen. "Sie wollen die Bahn bei der Blockverdichtung und der Belastung der Menschen entlang der Linie mit Lärm gewähren lassen. Und das im Wahlkampf in NRW?"

Deutsche Bahn und Land hätten bei dem Termin am Freitag eine Gesprächsbasis zerstört, die über mehrere Jahre — scheinbar — von beiden Seiten gepflegt wurde. "Wir möchten unseren Bürgermeistern Mut machen, nicht in der in der ,Enttäuschung' zu verharren, sondern nun aus der empfundenen Empörung heraus ihre Art des Vorgehens ändern." Es habe sich gezeigt, dass Zurückhaltung, Moderieren der Interessen, Schreiben oder Resolutionen die Bahn überhaupt nicht beeindrucken. Deshalb fordern die Lions: Keine weiteren Resolutionen. Intelligenter rechtmäßiger Widerstand sei angesagt.

"Unser Appell an die Bürgermeister und Räte der anliegenden Städte: Legen Sie jede vornehme Zurückhaltung ab. Setzen Sie sich an die Spitze eines solchen Widerstandes, zeigen Sie, dass man uns so nicht behandeln kann. Mobilisieren Sie die Öffentlichkeit", so Lions-Sprecher Joosten.

Der Lions Club sieht sich in seiner Sorge bestärkt, dass die Bahn entgegen der bestehenden Vereinbarung zwischen Bund, Land NRW und Bahn die Blockverdichtung ohne Lärmschutz einführen will. Aus diesem Grund hat der Club erneut die Landtagsabgeordneten und Bundestagsabgeordneten angeschrieben.

(RP)
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