Emmerich Bessere Bahnanbindung nur bis Anfang Mai

Emmerich · Die Bahn macht's möglich: Wegen einer Baustelle bei Bonn halten jetzt Ersatzzüge wesentlich öfter in Millingen, Praest und Haldern als sonst üblich. In gut zwei Wochen ist aber wieder alles beim Alten.

 Pendelzüge wie dieser werden derzeit von der Bahn auf der Strecke zwischen Emmerich und Wesel eingesetzt.

Pendelzüge wie dieser werden derzeit von der Bahn auf der Strecke zwischen Emmerich und Wesel eingesetzt.

Foto: Malz

Ob Straße oder Schiene — Bauarbeiten an Verkehrswegen verursachen normalerweise Behinderungen. Seit dem 11. April ist für Fahrgäste der Bahn, die aus Haldern, Millingen oder Praest kommen, jedoch das Gegenteil der Fall. Sie haben eine bessere Verkehrsanbindung denn je — allerdings nur zeitlich begrenzt bis Anfang Mai.

Möglich macht das eine Baustelle auf der Bahnstrecke zwischen Bonn und Bonn-Mehlem. Um den RE 5 im Plan zu halten, endet er vorübergehend in Wesel und fährt von dort zurück nach Koblenz. Damit aber auch die Reisenden nach und von Emmerich weiter auf der Schiene befördert werden können, wurden von der Bahn Pendelzüge auf der Strecke eingerichtet. Sie bestehen zwar nur aus zwei Waggons, halten dafür aber wesentlich häufiger auch an den Haltestellen, an denen der normale Bahnverkehr zwischen Emmerich und Wesel sonst meist vorbeirauschen würde.

Beispiel Praest: Laut Fahrplan fährt dort regulär morgens der letzte Zug um 8.16 Uhr in Richtung Wesel ab. Auf den nächsten müssen die Praester dann mehr als acht Stunden warten. Wer in der Zwischenzeit mit der Bahn fahren will, hat keine andere Wahl, als auf die Bahnhöfe Emmerich oder Empel auszuweichen. Derzeit jedoch startet der Pendelzug von Praest stündlich. Gleiches gilt für Millingen und Haldern. Eine deutliche Verbesserung der Anbindung also.

Diese komfortable Fahrplanänderung wird allerdings nur bis zum 3. Mai Bestand haben. Die Bauarbeiten bei Bonn sollen zu diesem Zeitpunkt wieder beendet sein. Und nach Angaben der Deutschen Bahn liegen sie voll im Zeitplan. Ab dem 4. Mai müssen Halderner, Millinger und Praester dann wieder andere Bahnhöfe ansteuern. Den Pendelverkehr auch über diesen Zeitraum hinaus aufrecht zu erhalten, sei nicht vorgesehen. Der Bedarf sei dafür nicht vorhanden, heißt es in einer Stellungnahme der Bahn.

Warum der Ersatzverkehr dann derzeit häufiger als sonst an den kleinen Haltestellen stoppt, ist zwar nicht ganz logisch, aber die Fahrgäste aus den Ortsteilen wird das wohl kaum stören. Aufpassen müssen die Reisenden nur, wenn sie zu bestimmten Stoßzeiten wieder zu ihrem Ausgangsbahnhof zurückwollen. Denn zum Teil werden dann neben dem Ersatzverkehr auch die regulären Züge ("Rhein-Express" und "Der Weseler") wieder auf die Strecke geschickt. Und die steuern eben nicht immer alle Bahnhöfe an.

Kommen dann noch Verspätungen hinzu, kann es schon mal kurios werden. Wie zum Beispiel am vergangenen Freitag. Da standen kurz nach 18 Uhr auf dem Weseler Bahnhof gleich drei Züge bereit, die in einem Zeitraum von wenigen Minuten nach Emmerich fahren sollten. Falsche Durchsagen am Bahnsteig sorgten für zusätzliche Verwirrung.

(RP)
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