Millingen Bahn: Kontrolle rund um die Uhr

Millingen · Den Bahnübergang in Millingen haben Sicherheits-Mitarbeiter jetzt im Auftrag der Bahn offenbar 24 Stunden am Tag im Auge. Es heißt, sie sollen vor allem darauf achten, ob Personen bei geschlossener Schranke die Gleise überqueren.

 Die Schranken in Millingen sind immer länger unten. Den ein oder anderen verleitet das offenbar dazu, die Schranken zu umfahren.

Die Schranken in Millingen sind immer länger unten. Den ein oder anderen verleitet das offenbar dazu, die Schranken zu umfahren.

Foto: van Offern, Markus

Am Bahnübergang in Millingen ist offenbar die Zeit der Schrankenwärter wieder zurück gekommen. Hier sind nämlich seit einiger Zeit die Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes im Einsatz, um den Bahnübergang an der Anholter Straße zu sichern. Rund um die Uhr haben sie den Bereich im Auge, sitzen überwiegend in ihrem Auto am Übergang und haben jetzt von der Bahn einen kleinen Container samt WC-Häuschen gestellt bekommen.

 Die Bahn hat daher eine Kontrollstelle in einem Container eingerichtet.

Die Bahn hat daher eine Kontrollstelle in einem Container eingerichtet.

Foto: nn

Hintergrund der Aktion ist laut eines Mitarbeiters, dass es immer wieder vorgekommen sei, dass Fußgänger und Radler den Bahnübergang kreuzen, selbst wenn die Schranken geschlossen sind. Darauf will die Bahn jetzt offenbar ein Auge haben. Und tatsächlich scheint es ein solches Problem zu geben. Gestern hieß es am Bahnübergang, dass ein Mitarbeiter allein in letzter Zeit dreimal Personen ermahnen musste, die trotz geschlossener Schranke die Gleise überquerten.

Das ist lebensgefährlich

Der Grund dafür, dass gerade in Millingen mancher die Schranke ignoriert, könnten die langen Schließzeiten sein. Denn seit das Elektronische Stellwerk in Emmerich in Betrieb ist, halten viele Züge in Höhe von Millingen und blockieren für längere Zeit den Übergang. Mancher Autofahrer fährt inzwischen schon lieber über die Brücke in Empel, als in Millingen vor der Schranke zu stehen. Und der ein oder andere Fußgänger oder Radler versucht dann noch, schnell über die Gleise zu kommen. "Das ist lebensgefährlich, vor allem weil die Geschwindigkeit der Züge unterschätzt wird", sagte gestern ein Mitarbeiter. Die Kontrolle am Bahnübergang soll noch bis Ende Dezember weiterlaufen.

Die Deutsche Bahn hatte der RP bereits vor einiger Zeit auf Nachfrage bestätigt, dass es durch die neue Technik im elektronischen Stellwerk in Emmerich zu Veränderungen der Schließzeiten komme. In der Regel seien die Schließzeiten verkürzt worden. Es gäbe aber Ausnahmen wie die Anholter Straße in Millingen oder die Grüne Straße in Praest, bei der das Gegenteil der Fall sei. Hier müsse man nun mit bis zu drei Minuten längeren Wartezeiten rechnen, so ein Bahnsprecher.

Dass Züge mitten im Ort und auf dem Bahnübergang halten, komme momentan immer mal wieder vor. "Diese Situation wird sich auch in Zukunft nicht ganz beseitigen lassen", heißt es.

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