Emmerich Bahn-Chaos in Mainz - keine klare Auskunft zu Emmerich

Emmerich · Die Deutsche Bahn hat offenbar flächendeckend eine zu dünne Personaldecke für den Betrieb ihrer Stellwerke. Am Knotenpunkt Mainz hat das den Zugverkehr bekanntlich ins Chaos gestürzt. Wie die Lage konkret in Emmerich aussieht, dazu hält der Konzern sich aber bedeckt.

 Der Arbeitsplatz im Elektronischen Stellwerk in Emmerich.

Der Arbeitsplatz im Elektronischen Stellwerk in Emmerich.

Foto: Breuer

Auch dazu, inwieweit bei der Umstellung auf das Elektronische Stellwerk im vergangenen Jahr Personal abgebaut wurde. Die Situation in Mainz sei speziell, erklärte Bahn-Sprecher Dirk Pohlmann. Man könne und wolle das nicht auf andere Regionen herunterbrechen, und man wolle vor allem nicht darüber spekulieren, ob so etwas auch anderswo passieren könne. Für ganz Nordrhein-Westfalen gelte derzeit: "Aktuell sind alle Stellwerke arbeitsfähig, und wir tun alles dafür, dass es auch so bleibt."

Über die Personalstärke und die Personalentwicklung am Stellwerk Emmerich gab die Bahn am Montag überhaupt keine Auskunft. So halte man es auch bei allen anderen konkreten Standorte, teilte sie mit. Klar ist aber: "Grundsätzlich kommt ein Elektronisches Stellwerk mit weniger Personal aus als ein mechanisches."

Bei der Einrichtung des Elektronischen Stellwerks Emmerich sollte es — so die damalige Auskunft — zwar keine Entlassungen geben. Durchaus allerdings Versetzungen. Und weitere Formen des Personalabbaus — also etwa die Nicht-Neubesetzungen von Stellen — wären damit auch nicht ausgeschlossen.

Die Mitarbeiter, die für das Emmericher Stellwerk zuständig sind, sitzen übrigens nach wie vor in Emmerich. "Das wird wohl auch noch ein paar Jahre so bleiben", so Pohlmann. Damit ist man von Plänen abgerückt, nach denen die Emmericher Anlage schon zum Sommer dieses Jahres von Duisburg aus betrieben werden sollte. Da es sich im Stellwerk um Computerarbeitsplätze handelt, wäre das eigentlich kein Problem. Es gebe aber noch Schwierigkeiten mit den technischen Gegebenheiten am Grenzübergang, teilte die Bahn mit. Deshalb blieben die Mitarbeiter vorerst vor Ort.

(szf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort