Rees Badehosenordnung fürs Schwimmbad

Rees · Noch vor ein paar Jahren war alles irgendwie ganz einfach. Da war eine Badehose noch eine Badehose. Alle hatten in etwa die gleich Form, Vielfalt gab es nur bei der Wahl der Farbe. Das ist inzwischen anders: Vor allem Jugendliche ziehen zum Baden an, was gerade modisch in und cool ist. Erlaubt ist, was gefällt und passt.

 Lange Badeshorts, womöglich mit Unterhose darunter, sind vor allem bei Jugendlichen angesagt. Auf dem Steg am See ist dieser Trend erlaubt - im Freibad Rees künftig aber nicht mehr.

Lange Badeshorts, womöglich mit Unterhose darunter, sind vor allem bei Jugendlichen angesagt. Auf dem Steg am See ist dieser Trend erlaubt - im Freibad Rees künftig aber nicht mehr.

Foto: ddp

Doch in Rees ist damit Schluss. Schwimmbad-Chef Werner Helmes hat in Absprache mit der Werksleitung eine Art Badehosenordnung erlassen. Erlaubt sind nur noch Badehosen, die auch als solche zu erkennen sind. Vor allem müssen sie eng anliegen. Anlass für die Neuregelung der Badekleidung ist vor allem die Hygiene. "Gerade im Somme kommen die Jugendlichen mit langen Shorts, die teilweise bis über die Beine reichen", berichtet der Schwimm-Meister.

Zweimal wird ermahnt

Zumeist würden dann auch noch die Shorts getragen, die auf der Straße angezogen werden. Die Folge: Der Stoff flust aus, dadurch verstopfen die Siebe im Bad. Außerdem ist es offenbar derzeit angesagt unter der Badeshorts noch Unterwäsche zu tragen. Mancher Jugendliche habe sogar zwei bis drei Boxerhosen übereinander an. "Es gilt als megacool, wenn unter der Shorts dann noch die Unterhose zu sehen ist", sagt Helmes, der es gar nicht cool, sondern nur unhygienisch findet, wenn die Badegäste in der Unterwäsche in die Fluten springen.

Hinzu kommt ein weiterer Punkt: Die langen Shorts und Unterhosen saugen jede Menge Wasser auf. Bis zu drei Liter "schluckt" die Kleidung. Bei Hochbetrieb im Sommer auf Dauer ein enormer Wasserverlust. "Das wurde sogar schon in unserer Fachzeitschrift thematisiert und einige Bäder haben daraufhin eine Badehosenordnung eingeführt", sagt Helmes. Und da nun einmal nicht bei jedem kontrolliert werden könne, ob da unter den Badeshorts noch eine Unterhose drunter ist, zog man auch in Rees die Konsequenz: Nur noch echte enge Badehosen sind erlaubt.

Im Winter ist diese Regelung bereits im Hallenbad eingeführt worden, richtig ernst wird es dann in einigen Wochen, wenn das Freibad öffnet. "Wir wollen das konsequent durchziehen", kündigt der Schwimmmeister an, wobei jeder eine "Schonfrist" bekommen. Zweimal wird ermahnt. "Wer auch das dritte Mal mit langer Shorts kommt, der kriegt ein Problem", sagt Helmes.

Auch die Schulen sind bereits informiert. "Sie wollen uns bei der Umsetzung unterstützen, ebenso wie viele Eltern." Die neue Ordnung ist erst einmal ein Versuch. Danach wird Bilanz in Sachen "Badehose" gezogen.

(RP)
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