Emmerich Ausländerbehörde: Terminvergabe morgens um 6 Uhr

Emmerich · Integrationsrat befasst sich mit ungewöhnlicher Arbeitsweise in Kleve. Betroffene können kaum pünktlich kommen.

Die Vorsitzende des Emmericher Integrationsrates, Seyran Dag, hat einen Brief an den Landrat geschrieben. Es geht um die Terminvergabe bei der Ausländerbehörde in Kleve. Dort sollen Termine morgens um 6 Uhr vergeben werden. Mit dem Vorgang hat sich der Emmericher Integrationsrat befasst.

Dag schreib: "Alle im Integrationsrat vertretenen Gruppen und Fraktion haben sich einhellig mit großer Sorge zur Praxis der Terminvergabe morgens um 6.00 Uhr geäußert und ihre Empörung kundgetan. Wir wissen, dass auch die Integrationsbeauftragten in den anderen Gemeinden (außerhalb von Kleve) mit diesem gravierenden Problem beschäftigt sind."

Die Öffnungszeiten der Ausländerbehörde seien für montags, dienstags und donnerstags ab 8.00 Uhr ausgewiesen, schreibt Dag. Die Terminvergabe für die wahrzunehmenden Termine innerhalb der Öffnungszeiten finde morgens um 6.00 Uhr statt. Nur, wer um 6.00 Uhr morgens in der Nassauerallee in Kleve ist, habe die Chance einen Termin zu vereinbaren.

Dag: "Aus Emmerich und Rees kann niemand morgens um 6.00 Uhr mit dem Bus die Ausländerbehörde erreichen. Der erste Bus fährt ab Emmerich um 5.51 Uhr und kommt in Kleve zu spät(nach 6.00 Uhr) an. Die Asylsuchenden erhalten dann keinen Termin mehr. Uns sind Menschen persönlich bekannt, die sich nachts um 3.00 Uhr mit dem Fahrrad auf den Weg machen, um eine Chance auf einen Termin zu erhaschen. Wie die Erreichbarkeit vor 8.00 Uhr aus Wachtendonk, Kranenburg oder den anderen Gemeinden möglich sein soll, erschließt sich uns nicht. Wir bitten Sie, dafür Sorge zu tragen, dass dieser unhaltbare Zustand so schnell wie möglich abgestellt wird."

Einen ähnlich lautenden Brief hat auch die Emmericher Fraktionsvorsitzende der SPD, Andrea Schaffeld, an Spreen geschrieben.

(hg)
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