Rees Aus für das Aussteuerhaus

Rees · Das "Aussteuerhaus ten Hompel" an der Dellstraße 31 schließt Ende Januar seine Pforte. Stefanie ten Hompel-Ruyter ist dort Mieterin. Der Eigentümer will das Haus abreißen und ein neues Wohn- und Geschäftshaus bauen.

 Nummer 31 weicht einem neuen Wohn- und Geschäftshaus. Der Neubau soll höher werden.

Nummer 31 weicht einem neuen Wohn- und Geschäftshaus. Der Neubau soll höher werden.

Foto: van Offern, Markus

"Unsere Kunden sind darüber sehr traurig", sagt Stefanie ten Hompel-Ruyter, Inhaberin des Aussteuergeschäftes und des Modehauses ten Hompel. "Unser Vermieter hat das Mietverhältnis gekündigt, weil er dort etwas Neues bauen möchte."

Unter dem Motto "Mode für Tisch, Bett und Bad" können die Kunden in dem kleinen Aussteuerladen hochwertige Waren erwerben. Ob Spannbettlaken, Tischdecken, Bettwäsche, dicke Frotteehandtücher oder Nachwäsche für den Herrn, das alles steht hier in großer Auswahl zur Verfügung. Auch Kundenwünsche nach Sonderanfertigungen, beispielsweise bei Tischdecken oder besonderen Lakengrößen, werden hier erfüllt. Noch kann man in dem Geschäft einkaufen. "Wir haben gerade reduziert, jetzt kann man gute Schnäppchen machen", so Stefanie ten Hompel-Ruyter. Zurzeit sei sie auf der Suche nach einem adäquaten Ladenlokal, um das Geschäft weiterführen zu können, habe aber bisher noch nichts Passendes gefunden.

Das Haus ist Eigentum

Die Schließung des Aussteuerhauses habe mit dem Modehaus ten Hompel an der Dellstraße 15 aber nichts zu tun, betont die Geschäftsfrau.

Das Haus sei Eigentum und das Geschäft werde wie bisher weitergeführt. Leider habe sie dort nicht genügend Platz, um die komplette Aussteuer-Warenpalette zu übernehmen. "Aber bei Wünschen nach Aussteuerware und Sonderanfertigungen sollen die Kunden ruhig nachfragen, wir werden auf jeden Fall versuchen, diese auch nach der Schließung zu erfüllen", verspricht sie. Das Aussteuerhaus sei zwar "auf Eis gelegt", aber sie hoffe, in der nächsten Zeit doch noch ein passendes Ladenlokal dafür zu finden.

So einfach scheint das nicht zu sein. Die Innenstadt floriert, was auch die Vorsitzende der Werbegemeinschaft Renate Belting freut. "Das zeigt uns, dass Rees für Händler weiterhin attraktiv ist. Je mehr Geschäfte es gibt, desto besser ist das auch für die Außendarstellung einer Stadt", sagte sie jüngst der RP.

Aus Sicht der Stadtverwaltung gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen der Attraktivität einer Stadt und einer vielfältigen Geschäftswelt. "Das ist ein Kreislauf: Gibt es viele Geschäfte, kommen viele Menschen in die Stadt, gibt es viel Leerstand, bleiben die Kunden aus. Daher ist es auch aus unserer Sicht wichtig, dass es möglichst keine leeren Ladenlokale gibt", sagt Stadtsprecher Frank Postulart.

Direkt beteiligt an der Neuvermietung ist die Kommune nicht. Sie sorge aber für die Rahmenbedingungen.

(RP/jul)
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