Rees Asylheim: Es bleibt bei Sachleistungen

Rees · Wie emotional inzwischen das Thema "Asylbewerber" geworden ist, zeigte sich gestern in der Ratssitzung. Grünen-Chef Helmut Wesser griff Kämmerer Andreas Mai direkt an.

Durch sein Interview in der RP habe er für eine Polarisierung in Rees gesorgt. Mai hatte dort ausgeführt, dass ein Umstellen von Sach- auf Geldleistungen zu Mehrbelastungen des Haushaltes führen würde. "Das ist gar nicht zu belegen", meinte Wesser.

Mai müsse sich klarmachen, dass er hier nicht über Kosten, sondern über Menschen spreche. Die Debatte habe zu einer Spaltung in Rees geführt. Er selbst habe persönliche Anfeindungen erleben müssen und sei angeschrien worden, er wolle Flüchtlingen Luxus zukommen lassen. Bürgermeister Christoph Gerwers bedauerte, dass es zu solchen Vorfällen komme. Er nahm aber seinen Kämmerer ausdrücklich in Schutz. Der habe darauf hingewiesen, dass die Sozialleistungen explodieren und das sei nun einmal so. Zudem habe Wesser selbst die Öffentlichkeit gesucht und sich ans Fernsehen gewendet. Hätte man das Thema intern besprochen, wäre eine solche Entwicklung vermieden worden, so der Tenor des Bürgermeisters.

Er erneuerte in der Sitzung noch einmal seine Auffassung, dass über die Frage "Geld oder Sachleistungen" nicht der Rat zu entscheiden habe, sondern dass dies ein laufendes Geschäft der Verwaltung wäre.

Wesser verwies darauf, dass das andere Kommunen wie Emmerich ganz anders bewertet hätten. In der Nachbarstadt hatten die Politiker die Umstellung auf Geldleistungen beschlossen.

Eine Abstimmung gab es dann doch noch: Der Rat entschied gegen die Stimmen der Grünen, dass der Antrag an den Bürgermeister verwiesen wird, weil er dafür zuständig sei.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort