Rees Aschestreufeld: "Keine Frage des Geldes"

Rees · Der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers weist die Kritik der Halderner Pfarrerin Elke Spörkel an der Stadt zurück. Wer sich für ein Aschestreufeld entscheide, tue das aus freien Stücken und nicht aus finanziellen Gründen.

 Der Halderner Waldfriedhof. Im Vordergrund ist der Bereich zu erkennen, auf dem bereits zweimal die Asche von Toten verstreut wurde.

Der Halderner Waldfriedhof. Im Vordergrund ist der Bereich zu erkennen, auf dem bereits zweimal die Asche von Toten verstreut wurde.

Foto: MArkus van offern

Die Kritik, die die evangelische Pfarrerin Elke Spörkel gestern in der RP zum Thema "Aschestreufeld" in Haldern äußerte, mag Bürgermeister Christoph Gerwers so nicht stehen lassen. "Was das Ethisch-Moralische anbelangt, kann ich die Argumentation Frau Spörkels nachvollziehen. Die Kritik an der Stadt halte ich aber für falsch. Dadurch entsteht der Eindruck, wir würden mittellose Hartz IV-Empfänger auf dem Aschefeld verstreuen. Dem ist nicht so", sagte Gerwers gestern der RP.

Rees: Aschestreufeld: "Keine Frage des Geldes"
Foto: van Offern, Markus (mvo)

Wie berichtet, hatte Pfarrerin Spörkel das im vergangenen Jahr auf dem Halderner Waldfriedhof eingerichtete Aschestreufeld kritisiert. Zum einen, weil sie das Verstreuen von Asche auf einer offen liegenden Fläche als Beerdingungszeremonie für pietätlos hält. Zum anderen aber auch, weil sie die Gefahr sieht, dass das Aschefeld zur "Entsorgung" mittelloser Verstorbener genutzt werde.

"Was die Stadt Rees anbelangt, ist das absolut nicht der Fall", bekräftigt Gerwers. "Wenn wir für die Beerdigung eines Verstorbenen aufkommen müssen, wird stets darauf geachtet, dass das in einer würdigen Form geschieht", so der Bürgermeister weiter.

Außerdem: "Wer seine Asche auf einem Feld verstreuen lassen will, muss das schon zu Lebzeiten erklären. Das ist eine persönliche Entscheidung, die man respektieren sollte. Sie hat nichts mit arm oder reich zu tun."

Auch einen weiteren Kritikpunkt Spörkels weist Gerwers zurück: Die Pfarrerin hatte bemängelt, dass die evangelische Gemeinde Haldern über die Einrichtung eines Aschestreufeldes auf dem - ehemalig evangelischen - Waldfriedhof nicht einbezogen wurde. "Es hat eine Information darüber gegeben", sagt Gerwers, der darauf hinweist, dass der Friedhof nun einmal seit den 60er Jahren ein städtischer ist: "Da müssen wir auch entscheiden können, was dort passiert."

Der Bürgermeister will in Kürze mit Pfarrerin Spörkel ein Gespräch über das Thema führen.

(RP)
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