Rees Ansprüche jetzt anmelden

Rees · Mit Offenlegung der Betuwe-Pläne sind die Fragen nicht weniger geworden - im Gegenteil. Rund 30 Bürger kamen jetzt zum CDU-Bürgerstammtisch im Gasthof Tepferdt. Es kam zu einer regen Diskussion, in der viele Fragen zu Lärmschutz, Wertminderung der Häuser und Zugzahlen gestellt wurden. Bevor man sich die Unterlagen im Rathaus ansehe, solle man die Orientierungs- und Lesehilfe der Stadt Rees im Internet durchlesen, empfahl Ratsherr Klaus Syberg.

 Bürgermeister Christoph Gerwers (mitte) forderte die Gäste auf, alle Anwohner zu mobilisieren.

Bürgermeister Christoph Gerwers (mitte) forderte die Gäste auf, alle Anwohner zu mobilisieren.

Foto: Markus van Offern

Auch den Orientierungsleitfaden der Bahn, vier Seiten lang, sollte sich jeder anschauen. Der Erläuterungsbericht im ersten von neun Ordnern umfasst 127 Seiten. "Hier empfiehlt es sich, aus dem Inhaltsverzeichnis heraus zu suchen, was einen interessiert", so Syberg. Auch Baustraßen, Rettungswege und Lagepläne sind im Ordner zu finden.

"Was wird zuerst gebaut und über welchen Zeitraum sprechen wir?" fragte eine Dame. Klaus Syberg erklärte, zunächst sollen die Ersatzbauwerke, also Unter- und Überführungen gebaut werden, dann der Lärmschutz und erst dann das dritte Gleis. "Die Bauzeit wird drei bis vier Jahre betragen." Ihm sei klar, dass das Thema viele Emotionen aufkommen lasse, sagte Bürgermeister Christoph Gerwers. In Millingen und Haldern würden die Dörfer durch die Lärmschutzwände zerschnitten. Die Stadt habe mehrere Punkte zur Einwendung formuliert. So müsse bei der Sicherheit nachgebessert werden. Das gelte auch, wenn 2016 der Schienenbonus wegfalle und für den Fall, dass die Zugzahlen sich gegenüber den im Genehmigungsverfahren angegebenen erheblich verändern.

"In den nächsten Jahren sollen bis zu 600 Züge täglich verkehren", meinte Karl-Heinz Jansen von der IG Biss. Auch die Länge der Züge mit bis zu 1100 Metern sei ein Problem, sagte ein Anwohner.

Der Bürgermeister forderte die Anwesenden auf, alle Anwohner zu mobilisieren, ihre Ansprüche geltend zu machen. "Ich finde es schwierig, alles so zu formulieren, dass ich auch bekomme, was ich möchte", meinte ein Betroffener. "Ihre Einwendung braucht nicht juristisch einwandfrei zu sein", sagte Syberg. "Tragen Sie alles mit Ihren Worten vor."

Er habe vor allem die Befürchtung, dass sein Haus in der Bauphase großen Schaden durch die Erschütterungen nehme, meinte der Eigentümer des denkmalgeschützten alten Forsthauses. Auf jeden Fall solle er vor Baubeginn eine Bestandsaufnahme über den Zustand von einem zertifizierten Gutachter erstellen lassen, empfahl Syberg.

(moha)
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