Rees Anreiz zum Stromsparen

Rees · Die Stadtwerke führen ab 2011 einen neuen Stromgrundpreis ein: Je weniger verbraucht wird, umso mehr lässt sich sparen. Außerdem wird ein Vorauszahlungstarif angeboten, mit dem weitere Rabatte erzielt werden können.

Von einem neuen Tarifmodell möchte Clemens Verweyen nicht sprechen. Das wäre dem Chef der Reeser Stadtwerke dann doch zu hoch gegriffen. Er nennt es lieber ein "für die Kunden faireres Modell, das dazu noch Anreize zum Sparen schafft".

Folgendes haben die Stadtwerke vor: Ab Januar 2011 führen sie einen neuen Stromgrundpreis ein, der für die meisten Haushalte eine Ersparnis bedeuten dürfte. Bislang wurden hierfür – unabhängig vom Verbrauch – einheitlich 92,82 Euro fällig. Dazu kommt dann der Arbeitspreis, also der auf Kilowattstunden (kWh) berechnete Verbrauch. Er bleibt auch weiterhin bei 20,06 Cent pro kWh. Ab nächstem Jahr wird jedoch der Stromgrundpreis für Kunden mit Jahresabnahmemengen von bis zu 10 000 kWh gestaffelt und gekürzt. Das bedeutet: Je weniger verbraucht wird, umso mehr kann gespart werden.

Arbeitspreis bis März stabil

Bei einem Verbrauch von bis zu 2000 kWh macht das um die 30 Euro aus, wer bis zu 6000 kWh auf dem Zähler stehen hat, spart immerhin noch etwa 16 Euro. Wer mehr als 10 000 kWh verbraucht, bleibt bei der alten Rechnung. Eine vierköpfige Familie liegt in der Regel zwischen 3000 und 5000 kWh, kann also beim neuen Modell noch zwischen 25 und 20 Euro pro Jahr sparen. "Eine ähnliche Staffelung haben wir bereits beim Gas. Und das wollten wir auch beim Strom einführen", so Verweyen, der nun auf einen positiven Werbeeffekt hofft.

Zumal die Stadtwerke ihren Kunden nun auch bei Gas, Wasser und Strom die Möglichkeit der Vorauszahlung bieten. "So können die Kunden weitere Rabatte erzielen", sagt Verweyen. Der Schwerpunkt liege hier zwar beim Gas, aber auch bei Strom und Wasser ließe sich sparen. Dabei wird die Vorauszahlung quasi verzinst. "Ein Vorteil zwischen 3 und 3,5 Prozent", rechnet Verweyen vor. Ein Angebot, von dem also vor allem Kunden mit höheren Abnahmemengen profitieren können.

Was die Verbraucher auch freuen dürfte: Zumindest bis zum Ende der Heizperiode im März kommenden Jahres werden die so genannten Arbeitspreise für Gas und Strom bei den Stadtwerken stabil bleiben – im Gegensatz zu anderen Anbietern. Und dies trotz leicht gestiegener Einkaufspreise. Was aber im Frühjahr passieren wird, kann Verweyen jedoch derzeit noch nicht abschätzen: "Das hängt von der Entwicklung auf den Märkten ab."

Und vom so genannten EEG-Aufschlag (für erneuerbare Energien), der alle Versorger gleichermaßen trifft. Da es immer mehr entsprechende Anlagen gibt, die gefördert werden, muss wohl davon ausgegangen werden, dass auch der Aufschlag hierfür wie schon im vergangenen Jahr deutlich steigt. "Das muss nicht zwangsläufig heißen, dass wir unsere Preise erhöhen, aber wir werden neu kalkulieren müssen", sagt Verweyen. Ende des Jahres soll darüber Klarheit herrschen.

(RP)
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