Arbeiten an der Lobither Straße haben begonnen Startschuss für den Haltepunkt Elten

ELTEN · Nach über 50 Jahren bekommt Elten wieder eine Zugverbindung. Die Arbeiten für die provisorischen Bahnsteige an der Lobither Straße haben begonnen. Ab Juni 2019 sollen hier die Züge Richtung Arnheim und Düsseldorf halten.

 An der Lobither Straße entsteht der neue Haltepunkt. Die Arbeiten sind bereits im Gange.

An der Lobither Straße entsteht der neue Haltepunkt. Die Arbeiten sind bereits im Gange.

Foto: Markus van Offern (mvo)

 „Nächster Halt: Elten“ -  das haben Bahnreisende schon lange nicht mehr gehört. Seit 53 Jahren ist der Ortsteil vom Personentransport auf der Schiene abgehängt. Im Oktober 1965 hielt zum letzten Mal am Eltener Bahnhof ein Zug. Danach wurde das Silberdorf  vom Fahrplan der Bahn gestrichen.

Im kommenden Jahr wird Elten jedoch endlich wieder einen Haltepunkt bekommen. Vor kurzem haben die Arbeiten für zwei neue Bahnsteige in Höhe Lobither Straße/Tichelkamp begonnen.

Sie sollen rechtzeitig fertig sein, um den Ortsteil mit dem Wechsel zum Sommerfahrplan im kommenden Jahr anzusteuern zu können. Läuft alles nach Plan, wäre es also im Juni 2019 so weit.

Die beiden Bahnsteige, die jetzt gebaut werden, stellen allerdings zunächst einmal nur ein Provisorium dar. Sie sind ungefähr jeweils 96 Meter lang. Der Aufbau geht relativ schnell vonstatten: Fertigfundament-Teile werden auf einen vorbereiteten Unterbau neben den Gleisen gesetzt, die dann wiederum mit Stahlgittern, dem eigentlichen Bahnsteig, versehen werden. „Modulbahnsteige“ nennt das die Deutsche Bahn. Sämtliche Anregungen, die die Stadt Emmerich mit ihrer Stellungnahme ins Verfahren eingebracht hat, sind in die Planungen aufgenommen worden. Die Bahnsteige werden barrierefrei über eine Rampe erreichbar sein.

Der endgültige Haltepunkt soll dann erst vier Jahre später gebaut werden. Er wird dann in etwa so aussehen wie beispielsweise die Bahnsteige in Praest, Millingen oder Haldern. Wo er gebaut wird, steht allerdings noch nicht fest. „Das kann erst geplant werden, wenn wir hundertprozentig wissen, wo und wie das dritte Gleis für die Betuwe-Linie verlaufen wird“, erklärte ein Bahnsprecher am Montag der RP. Wunsch der Bahn sei es, den endgültigen Bahnhof am Standort zu bauen, wo jetzt das Provisorium entsteht.

Dass Elten wieder einen Anschluss an den Schienenverkehr erhält, war bereits im Jahr 2012 beschlossen worden, als feststand, dass die Strecke in Richtung Niederlande mit den Haltepunkten Zevenaar und Arnheim erweitert wird. Das wurde dann auch fünf Jahre später umgesetzt.

Bedient wird die Strecke durch das private Transportunternehmen Abellio, das mit dem RE 19 zwischen Düsseldorf und Arnheim unterwegs ist.

Auch wenn die Stadt Emmerich es lieber gesehen hätte, wenn Elten schon bereits im vergangenen Jahr in den Fahrplan mit aufgenommen worden wäre, als die Stecke in die Niederlande erweitert wurde, begrüßt sie jetzt die Entwicklung: „Wir freuen uns, dass die Arbeiten wie geplant begonnen haben.“ so Stadtsprecher Tim Terhorst.

Das Interesse an diesem Haltepunkt sei nicht nur von Eltener, sondern gerade auch von niederländischer Seite groß. „Wir wissen, dass viele Pendler sehr auf diese Zugverbindung warten. Die Wirtschaftlichkeit der gesamten Strecke wird sich dadurch signifikant erhöhen“, sagte Terhorst am Montag der Rheinischen Post.

(Markus Balser)
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