Emmerich Amprion präzisiert Stromtrasse

Emmerich · Netzbetreiber Amprion zeigte in Hamminkeln aktuelle Pläne. Das Bauprojekt kreuzt Schienen und Autobahn und quert den Rhein bei Haffen.

 Dieses Bild zeigt Arbeiten an der Stromtrasse bei Borken. Der Verlauf der Trasse bei Hamminkeln ist inzwischen konkretisiert worden.

Dieses Bild zeigt Arbeiten an der Stromtrasse bei Borken. Der Verlauf der Trasse bei Hamminkeln ist inzwischen konkretisiert worden.

Foto: Roland Weihrauch

Die Stromautobahn, die Windenergie von der Nordsee nach Süden leitet, ist ein gigantisches Unternehmen. Die Kabelverlegung braucht Akzeptanz vor Ort, deshalb hat der Netzbetreiber Amprion frühzeitig mit der Anwohnerinformation begonnen. Auch in Hamminkeln, das vom Verlauf der Stromtrasse A-Nord in Richtung Rheinquerung Rees-Haffen tangiert werden wird.

Amprion-Vertreter Sebastian Knauf erläuterte vor rund einem Monat in Rees die Pläne für die Stadt und warum Amprion sich dafür entschieden hat, bei Rees den Rhein mit dem Kabel zu unterqueren. In Rees gebe es wenige "Engstellen", hier bleibe viel Raum, um das Kabel zu verlegen. Während das Kabel unter kleineren Flüssen "durchgeschossen" wird, ist das unter dem Rhein nicht möglich.

Hier wird es einen richtigen Tunnel geben, der auch begehbar ist. Die Trasse führt zwischen Reeser Meer und Lohrwardtsee hindurch und dort dann zum Rhein.

In Hamminkeln hat Amprion, ebenso wie in Rees, zwei Mal in Hamminkeln erste Pläne vorgestellt, die stellten den Korridor für die Erdverkabelung nur grob dar. Der Verlauf ist jetzt präzisiert worden. Jetzt ist die Darstellung eines Korridors möglich, der immer noch einen Kilometer breit ist. Am Ende wird die exakte Trasse 24 Meter breit sein.

Auf dieser Strecke soll die Vorzugstrasse in Hamminkelns Norden verlaufen: An der Bocholter Straße knapp hinter der Grenze zu Bocholt trifft sie auf das Stadtgebiet. Die Bahnlinie des Bocholters wird gekreuzt, durchs ländliche Dingden-Lankern geht es zur Bundesstraße 473.

Der Autobahnzubringer wird gequert, bevor der Korridor zwischen Loikum und Wertherbruch hindurchführt. Die Provinzialstraße wird unterquert, dann die Autobahn A3. Von der Wittenhorst aus führt die Stromtrasse nördlich an Mehrhoog vorbei. Dort kreuzt sie die Betuwelinie und B 8, bevor sie Hamminkeln verlässt.

2025 soll A-Nord Strom transportieren. Besonderheit ist möglicherweise, dass der Betuwe-Ausbau dann noch nicht begonnen hat. Der Baubeginn soll im Jahr 2021/22 sein, Inbetriebnahme 2025, wie Projektleiter Klaus Wewering sagte. Laut Gesetz wird fast komplett Gleichstrom-Erdkabelverlegung erfolgen.

Einen Mindestabstand des Kabels zu Häusern gibt es nicht, die Zusicherung gilt, dass je nach Ortslage möglichst großer Abstand eingehalten wird.

Dazu wurden mehrfach Sorgen geäußert. Die Strahlung liegt weiter unter Grenzwerten, selbst wenn man sich direkt über das Erdkabel stellt, die Erwärmung des Bodens wurde auf ein bis zwei Grad beziffert.

Im Erdreich in Kabelnähe können es 30 bis 40 Grad sein. Der Aushub bei der Verlegung wird je nach Erdschicht getrennt aufbewahrt, um wieder schichtweise wie zuvor verfüllt zu werden. So soll die Bodenqualität für gute landwirtschaftliche Erträge erhalten werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort