Isselburg Ambitionierte Pläne für Anholt

Isselburg · Jörg Uhlenbrock, der das historische Rathaus kaufen möchte, stellte gestern seine Pläne vor. Hochwertige Gastronomie und Geschäfte sind Bestandteil der Ideen, die noch dieses Jahr umgesetzt werden sollen.

Investor möchte Jörg Uhlenbrock eigentlich nicht so gerne genannt werden: "Dieser Bezeichnung haftet etwas Negatives an", findet der 53-Jährige. Ungeachtet dessen wird er wohl jetzt Menge Geld investieren — in den Kauf des historischen Anholter Rathauses, dessen Unterhalt und Sanierung sich die Stadt Isselburg nicht mehr leisten kann. Gestern stellte der Architekt den Anholtern seine Pläne vor.

Sie sind ambitioniert. Ein Ratskeller und eine hochwertige Konditorei (beide mit Außengastronomie zum Markt), Wohnungen und Büros, ein Wein- und vielleicht auch noch ein Modehaus sollen in das Quartier einziehen und dem Anholter Markt wieder Leben einhauchen.

Dafür will Uhlenbrock zwei aus der Nachkriegszeit stammende Anbauten abreißen lassen — die ehemalige Bäckerei und ein Haus, das von der Stadtverwaltung genutzt wurde. Diese beiden Gebäude, die sich hinter dem historischen Rathaus befinden, sind auch am stärksten beschädigt. Es besteht sogar Einsturzgefahr.

Elegante Lösung für Brandschutz

An ihre Stelle soll eine Grünfläche kommen. Sie böte nicht nur die Möglichkeit zur weiteren Außengastronomie, die dann auch erstmals den Blick auf Kirche und Park gestattet, sondern löst auch noch auf elegante Weise die bestehende Brandschutzproblematik. Denn so gibt es aus jedem Gebäudeteil erstmals auch einen Fluchtweg.

Das "Anholter Lädchen" von Monika Willing soll bestehen bleiben. Das Trauzimmer im historischen Rathaus wird zwar verlegt, kann aber auch weiter für Trauungen genutzt werden.

Sollte der Rat der Stadt Isselburg nächste Woche grünes Licht für den Verkauf geben, will Uhlenbrock noch in diesem Jahr mit den Arbeiten beginnen. Er ist überzeugt, dass seine Pläne Früchte tragen werden. "Vielleicht wird es etwas dauern, aber durch diese Umgestaltung wird ein positiver Automatismus für Anholt in Gang gesetzt", ist er sich sicher. 120 000 Besucher verzeichne Anholt im Jahr, doch nur die wenigsten fänden auch den Weg zur derzeit brach liegenden Mitte.

Uhlenbrock ist zuversichtlich, dass sich das nun ändert: "Wenn ich nicht überzeugt davon wäre, mit diesem Projekt Geld verdienen zu können, würde ich das nicht machen", sagt er.

(RP)
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