Altweiber In Emmerich und Rees regieren die Möhnen

Emmerich/Rees · Unsere Karnevalsreporter haben sich in Emmerich und Rees in der Altweiber-Fastnacht ins bunte Treiben gestürzt.

 Riesenauflauf mal wieder in der Sparkasse. Bereits zum 20. Mal fand dort das Prinzenfrühstück statt.

Riesenauflauf mal wieder in der Sparkasse. Bereits zum 20. Mal fand dort das Prinzenfrühstück statt.

Foto: JA/Markus van Offern (mvo)

Bis Aschermittwoch liegt die Regentschaft der Stadt Emmerich in Händen des Prinzenpaares Gregor I. und Melanie I. Ohne Gegenwehr übergab Bürgermeister Peter Hinze – Schlossherr des „Geisterschlosses Embrica“, in das fleißige Stadtmitarbeiter das Rathaus verwandelt hatten – an die Karnevalisten. „Im Karneval wird im Rathaus herumgegeistert“, meinte Hinze und fügte schmunzelnd hinzu: „Wobei so mancher meint, gespenstig geht es hier das ganze Jahr über zu.“

Der Morgen begann traditionell mit dem Altweiber-Frühstück im Keller der Sparkasse. Sparkassenvorstand Wilfried Röth: „Ich habe noch nie einen Prinzen begrüßt, der dermaßen qualifiziert war für den Prinzenjob.“ Geck-Präsident Michael Verhey dankte allen für ihr Engagement. „Nur gemeinsam können wir die Zukunft begehen, drum lasst uns weiter zusammenstehen.“

Vertreter der elf Emmericher Karnevalsvereine bedankten sich beim Prinzenpaar mit Rosen. „Ihr ward mit Eurer Garde der Höhepunkt jeder Sitzung und habt ein Stück Geschichte geschrieben“, sagte EKV-Präsidentin Annette Arntzen. „Ihr habt einen Platz in den Herzen aller Emmericher gefunden.“

Die Möhnen zu Gast bei der Volksbank in Emmerich.

Die Möhnen zu Gast bei der Volksbank in Emmerich.

Foto: Monika Hartjes

In Rees hatten sich derweil die Narren und Möhnen im Bürgerhaus eingefunden. Heike Semelka von den wilden kfd-Omas hatte den Stadtschlüssel stibitzt und Bürgermeister Christoph Gerwers seine (rote) Krawatte eingebüßt. Das Stadtoberhaupt stand diesmal vor einem Spielerparadis: „Welcome to Las Reesas“, hieß es am Eingang. Neben vielen Zockern waren aber auch Froschkönige, „wilde Kerle“ und echte 80er-Jahre-Mannis in feinsten Trainingsanzügen (vermutlich zu 100 Prozent nicht atmungsaktiv) und mit Vokuhila-Frisuren zu sehen.

Als Hausherr der Reeser Spielhölle wies Bürgermeister Gerwers darauf hin, dass das Haus immer gewinnt. „Casino und Rathaus müssen überleben und deswegen fließt jeder zehnte investierte Euro heute in das Säckel des Kämmerers.“ Halderns Karnevalspräsident Bernd Börgers forderte hingegen mehr Wirtschaftsförderung seitens der Stadt. In manchen Reeser Ortsteilen gäbe es schon gar keine Kneipen mehr. Zumindest im Bürgerhaus mangelte es an Getränken nicht.

Heike Semelka von den wilden kfd-Omas hat den Reeser Rathausschlüssel stibitzt und hält ihn triumphierend in der Hand.

Heike Semelka von den wilden kfd-Omas hat den Reeser Rathausschlüssel stibitzt und hält ihn triumphierend in der Hand.

Foto: Markus BAlser/Markus Balser

In Emmerich gings zur gleichen Zeit mit Gardesong und Gardetanz im Kassenraum der Sparkasse weiter und dann zum „Zug durch die Stadt“. Erste Station war die Volksbank. „Willkommen im ‚Tempel der Superhelden‘“, begrüßte sie Voba-Vorstand Holger Zitter. Viele Superman, Batwomen, Zorro & Co. warteten in der bunt geschmückten Kassenhalle. „Macht mit bei unserem Gardelied, dann könnt Ihr Kummer und Sorgen und vielleicht auch das Saldo auf Eurem Konto vergessen“, forderte der Prinz die Mitarbeiter und Kunden auf.

 Bürgermeister Christoph Gerwers trauert seiner Krawatte nach.  

Bürgermeister Christoph Gerwers trauert seiner Krawatte nach.  

Foto: Markus Balser

Nach Zwischenstopp in der „Prinzengaststätte Zum Raben“ ging es zu den Stadtwerken, wo Geschäftsführer Udo Jessner in Kapitänsuniform, passend zum Thema „SWE auf hoher See“ schon auf den Narrentross wartete, der im Fußgängertunnel am Löwentor für einen Stau gesorgt hatte. Der Altweibertag endete nach der Schlüsselübergabe im Rathaus, dem Besuch der Societät und einem Abendessen im Aldegundisheim am Bölt, wo Garde und Geck zum letzten Mal an diesem Tag ihr Programm präsentierten. „Ich bin heute im Genießermodus“, sagte Prinzessin Melanie. Auch, wenn ein bisschen Wehmut mitschwinge, dass die schöne Zeit bald zu Ende ist.

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