Emmerich Aktion Stolpersteine geht weiter

Emmerich · Die Verlegung der 18 ersten von insgesamt 45 neuen Stolpersteinen in den Straßen von Emmerich ist am kommenden Mittwoch, 8. Februar. Am Sonntag gab es zwei Gottesdienste zum Thema.

 Davidstern in der Aldegundiskirche. Auf dem Bild sind Hans Torkler, Cornelia Tuchel, Andrej Strasenko und Irene Möllenbeck (v.l.).

Davidstern in der Aldegundiskirche. Auf dem Bild sind Hans Torkler, Cornelia Tuchel, Andrej Strasenko und Irene Möllenbeck (v.l.).

Foto: Markus van Offern

45 neue "Stolpersteine" werden in diesem Frühjahr auf den Straßen Emmerichs an jüdische Bürger erinnern, die im nationalsozialistischen Regime ermordet worden sind. 18 Steine werden am kommenden Mittwoch, 8. Februar, durch den Künstler Gunter Demnig ins Pflaster gesetzt, die übrigen im Laufe der kommenden Wochen und Monate durch engagierte junge Leute. Rund um dieses Geschehen ist eine ganze Reihe von Aktionen geplant.

Den Auftakt bilden zwei Gottesdienste am gestrigen Sonntag, einer um 11, einer um 18 Uhr in der Aldegundiskirche. Dabei wurde eine Installation von Jugendlichen der Europaschule präsentiert: ein leuchtender Davidstern, gebaut aus Kerzen in weißen Hüllen, versehen mit den Namen ermordeter Emmericher Juden. Es sind die Namen der Menschen, an die die 54 Stolpersteine erinnern, die es in Emmerich bereits gibt.

Leuchtender Davidstern

Am Mittwoch, 8. Februar, ist zunächst um 11 Uhr eine Gedenkstunde in der Aldegundiskirche. Anschließend wird Gunter Demnig die ersten 18 neuen Steine einsetzen. Rainer Hoffmann, Vertreter der jüdischen Gemeinde, wird ein Gebet in hebräischer Sprache sprechen.

Um das Gedenken der nationalsozialistischen Gräueltaten anzustoßen, läuft jetzt bis zum 19. Februar eine Plakataktion unter dem Titel "Denk-Mal", Untertitel: "Stolpersteine gegen das Vergessen". Erkennungszeichen ist das von den Europaschülern geschaffene Symbol des leuchtenden Davidsterns aus umhüllten Kerzen auf schwarzem Grund.

"Wir wollen für 14 Tage ein Zeichen setzten, an die jüdische Geschichte in Emmerich erinnern, aber auch zur Wachsamkeit aufrufen", erklärte Irene Möllenbeck, Leiterin des Projekts "Stolpersteine" bei der Bürgeraktion Pro Kultur. Antisemitismus sei auch heute zu erleben.

Die Poster hängen in Kirchen, Schulen und anderen Bildungsstätten, Einrichtungen der Stadt und vielen Geschäften.

Am Sonntag, 12. Februar, 10 Uhr, ist nach der Stolpersteinverlegung ein weiterer Gottesdienst mit themenbezogener Predigt in der Christuskirche.

Von März bis Mai stehen Termine wie Lesungen mit Markus Flohr, Fahrten zur Gedenkstätte Westerbrok und zur Synagoge in Issum oder eine Vorführung des Films "Der Pianist" im Pan-Kunstforum an. Mehr dazu lesen Sie zeitnah in der Rheinischen Post.

(RP/jre)
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