Kommentar Ärztemangel - ein absurdes System

Emmerich · In Rees wird ein Kinderarzt dringend gebraucht. Das ist nicht nur für Eltern wichtig, sondern auch für die Zukunft der Stadt.

Wer selber Papa oder Mama ist, kennt das: Lange Wartezeiten beim Kinderarzt mit einem kleinen Patienten im Schlepptau sind kein Spaß. Noch unangenehmer wird es, wenn gar kein Kinderarzt vor Ort ist, man also auch noch längere Anfahrtswege in Kauf nehmen muss.

In Rees gibt es seit September keinen Kinderarzt mehr, die Praxis in Kalkar hat bereits eine Art Aufnahmestopp verhängt. Bleiben also noch Alternativen in Emmerich oder dem Raum Wesel.

Diese Situation ist nicht nur für Eltern schlecht, sondern auch für die Zukunft der Stadt Rees. Denn ein Kinderarzt vor Ort kann für eine junge Familie durchaus ein Entscheidungskriterium für die Wahl ihres Wohnsitzes sein.

Hilfe kommt jetzt vom Marien-Hospital in Wesel. Ein Medizinisches Versorgungszentrum in Rees könnte die Lösung sein, vorausgesetzt, ein zuständiger Ausschuss gibt den Weselern den Zuschlag. Noch besteht also Hoffnung, dass sich das Blatt zum Guten wendet. Doch ausgemacht ist das nicht. Denn rein theoretisch könnte sich auch eine Praxis aus einer anderen Stadt den Reeser Kassenarztsitz sichern und ihn beispielsweise in den Südkreis holen. Ein absurdes System, sollte es so kommen.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: markus.balser@rheinische-post.de

(RP)
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