Service Ärger über „Einkauf aktuell“

Emmerich · Jeden Samstag werden die gebündelten Werbeprospekte von der Post gebracht. Viele stören sich an der Plastikfolie, in der die Reklame eingeschweißt ist. Wer sie nicht haben will, muss auch auf andere Werbung verzichten.

 Jeden Samstag liefert die Post „Einkauf aktuell“. Nicht alle, die es erhalten, freuen sich über die in Folie eingeschweißten Werbeprospekte.

Jeden Samstag liefert die Post „Einkauf aktuell“. Nicht alle, die es erhalten, freuen sich über die in Folie eingeschweißten Werbeprospekte.

Foto: Markus Balser

Diese Post kennt vermutlich jeder: Regelmäßig am Samstag finden die Bürger eine Reihe von gebündelten Werbebeilagen unter der Überschrift „Einkauf aktuell“ im Briefkasten. Ein RP-Leser aus Emmerich ärgert sich schon lange über die Prospekte. „Die Werbebeilagen darin interessieren mich nicht und wandern direkt in die Tonne“, sagt er und kritisiert vor allem, dass die Werbung in Plastikfolie eingeschweißt sei. Das könne wohl kaum im Sinne der Ökologie sein.

Ein andere Leserin ärgert sich auch darüber, dass sie sich im Prinzip gegen dieses Folienpaket gar nicht wehren kann. „Ich habe mit dem Postboten gesprochen. Der hat mir gesagt, dass ich einen Aufkleber ,Bitte keine Werbung‘ am Briefkasten anbringen soll. Allerdings möchte ich ja durchaus Werbung bekommen, nur nicht diese Plastikpakete“, berichtet die Frau. Sie fragt sich, warum die Prospekte nicht einfach in Papiertüten gesteckt werden. Dann könnte das Paket auch komplett in den Papiermüll wandern.

Zugestellt wird „Einkauf aktuell“ über die Deutsche Post. Diese Werbung wird bundesweit ausgeliefert an 16 Millionen Haushalte. Übrigens mit einem regional unterschiedlichen Angebot an Prospekten.

Achim Gahr, Sprecher bei der Deutschen Post, kennt die Vorwürfe.  Die Resonanz der Bürger auf „Einkauf aktuell“ sei aber überwiegend positiv. Natürlich gebe es auch immer mal wieder Kritik. Aber darauf reagiere man auch.

Gerade mit dem Umweltgedanken habe sich die Post lange beschäftigt „Wir haben nach der schonendsten Verpackung gesucht. Am Ende ist aus unserer Sicht die hauchdünne PE-Folie, in die die Prospekte einschweißt sind, die ökologisch sinnvollste Lösung“, sagt er. Man habe Rohstoffeinsatz, Energieaufwand und Wasserverbrauch genau unter die Lupe genommen. Die PE-Folie sei einfach am schonendsten für die Umwelt gewesen.

Die Plastikfolie werde benutzt, weil nicht die Werbekunden, sondern auch viele Empfänger erwarteten, dass die Werbeprospekte vollständig und nicht verdreckt oder nass in ihren Briefkästen landen. Zum anderen müsse die Sendung auch so beschaffen sein, dass die Zusteller sie gut transportieren und einfach in die Briefkästen einwerfen können. Deshalb werde die Umhüllung gebraucht. Versuche mit Papier hätten sich nicht bewährt.

Die von der Post verwendete Folie sei so beschaffen, dass sie – selbst wenn die Verbraucher Papier und Folie nicht getrennt entsorgen — diese spätestens bei den Altpapierverwertern leicht getrennt werden könne, und dies bei nahezu 100 Prozent der Menge. Eine manuelle Trennung von Folie und Werbeprospekten durch die VerbraucherInnen sei dementsprechend nicht notwendig. Ein Verfahren, das in Zusammenarbeit mit einem Zusammenschluss führender Papierhersteller, entwickelt wurde.

„Bürgermonitor“ – darunter beschreibt die RP Defizite, deckt Missstände auf, erinnert Politik an Versprechen. E-Mail an emmerich@rheinische-post.de senden, Stichwort „Bürgermonitor“.

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