Rees Abschied für Ursula Rauch: Ära zu Ende

Rees · Unglaubliche 42 Jahre war Ursula Rauch an der Hauptschule in Rees, die unter ihrer Leitung zur Rheinschule wurde. Gestern nahm sie Abschied und ging in Pension.

 Auch Schülersprecher Lennard Wawer dankte Ursula Rauch, die gestern bei einer abwechslungsreichen Feier im PZ verabschiedet wurde.

Auch Schülersprecher Lennard Wawer dankte Ursula Rauch, die gestern bei einer abwechslungsreichen Feier im PZ verabschiedet wurde.

Foto: Axel Breuer

Unglaubliche 42 Jahre war Ursula Rauch an der Hauptschule in Rees, die unter ihrer Leitung zur Rheinschule wurde. Gestern nahm sie Abschied und ging in Pension.

Wahrscheinlich ist es so, wie der Bürgermeister vermutet: "Es gibt wohl kaum jemanden, der die Rheinschule besser kennt als sie", sagte Christoph Gerwers bei der Verabschiedung von Ursula Rauch. Die Rektorin war 1970 als 22-jährige Referendarin an die Schule gekommen und war dann gleich dageblieben. Unglaubliche 42 Jahre war sie an der Schule.

Mit ihrem Abschied geht eine echte Ära zu Ende, wie gestern immer wieder betont wurde. Kollegen und Schüler verabschiedeten sich mit einem unterhaltsamen Programm, durch das die Lehrerinnen Claudia Möllmann und Dorothee Becker als alte Jungfern verkleidet führten.

Ursula Rauch hatte der Schule ein Gesicht gegeben, hat viele Projekte auf den Weg gebracht und dafür gesorgt, dass die Schule ein eigenes Profil bekam. Unter ihrer Leitung entstanden das heutige Logo und der neue Name, der aus der Hauptschule die Rheinschule machte. Ursula Rauch war auch immer jemand, der engagiert für die Interessen "ihrer" Schule kämpfte.

Kein Wunder also, dass sie sich auch bei der Verabschiedung keine Seitenhiebe Richtung Politik verkniff. "Es wäre besser, wenn die Politik sich aus der inhaltlichen Arbeit von Schule heraushalten würde", meinte sei. Jede neue Landesregierung habe sich immer zuerst auf die Schulpolitik gestürzt. Das habe dazu geführt, dass die Leistungen der Schüler in Nordrhein-Westfalen mit den anderen Bundesländern nicht vergleichbar seien.

Sie warnte davor, dass es immer deutlichere Signale gebe, dass es bei der Schule auf ein zweigliedriges System hinauslaufe. Schule sei zu einem Reparaturbetrieb der Gesellschaft geworden.

Klare Worte, die daran erinnerten, dass Ursula Rauch auch bei der Schulsanierung die Interessen der Schule immer klar und pointiert gegenüber der Kommune vertreten hatte. Zum Abschied dankte sie der Stadt noch einmal dafür, dass die Rektoren mit in die Planung der Sanierung einbezogen worden seien. Ursula Rauch war es aber auch gewesen, die immer darauf hingewiesen hatte, wenn etwas bei den Bauarbeiten dann doch nicht so rund lief. Mit dem Ergebnis des Umbaus ist sie auf jeden Fall zufrieden: "Das Gebäude wirkt jetzt sehr freundlich", sagte sei und ergänzte schmunzelnd: "Für die Mängel, die es immer noch an der Heizung gibt, bin ich nicht verantwortlich."

Rauch dankte noch einmal allen, die sie jahrelang begleitet hatten, vor allem den Lehrern, Schülern und Eltern. "Es hat sich gezeigt, dass wir hier gemeinsam eine Menge bewegen können."

Dafür wird jetzt erst einmal weiter Jürgen Welz sorgen. Der Konrektor übernahm gestern schon einmal symbolisch den Staffelstab und leitet die Schule kommissarisch. Wie berichtet, leitet die Bezirksregierung jetzt das Verfahren zur Neubesetzung der Rektorenstelle ein.

Auch bei den Schülern hat Ursula Rauch offenbar bleibenden Eindruck hinterlassen, wie die Rede von Schülersprecher Lennard Wawer zeigte. Die Anfangsbuchstaben ihres Namens würden sie gut charakterisieren, meinte der Schüler: ruhig auch bei Sturm, abwägend, umsichtig, couragiert und mit viel Herzblut, beschrieb er die scheidende Pädagogin.

(RP/rl)
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