Baustellen in Emmerich und Kleve Zwei Großbaustellen auf einen Schlag

EMMERICH/KLEVE · Ab Januar wird die Rheinbrücke saniert. Die nächste Baustelle lässt nicht lange auf sich warten: Mitte 2019 wird in Kleve für zweieinhalb Jahre der Oraniendeich wegen Deichbauarbeiten gesperrt. Der Verkehr soll trotzdem fließen.

 Blick vom Oraniendeich auf die Rheinbrücke. An beiden Stellen wird in diesem Jahr tüchtig gearbeitet.

Blick vom Oraniendeich auf die Rheinbrücke. An beiden Stellen wird in diesem Jahr tüchtig gearbeitet.

Foto: Markus van Offern (mvo)

2019 wird das Jahr der Großbaustellen zwischen Emmerich und Kleve. In wenigen Tagen beginnt die größte Sanierungsmaßnahme, die in der über 50-jährigen Geschichte der Rheinbrücke an dem Bauwerk jemals durchgeführt worden ist. Diese Arbeiten werden insgesamt vier Jahre dauern. Zur Mitte des Jahres beginnen dann in unmittelbarer Nähe gleich weitere Bauarbeiten in großem Stil. Wegen der anstehenden Deichsanierung wird die Straße Oraniendeich gesperrt. Etwa zweieinhalb Jahre soll die damit verbundene Vollsperrung der B220n dauern, die von vielen Pendlern genutzt wird, um ins Gewerbegebiet nach Kleve, beziehungsweise von der Schwanenstadt nach Emmerich zu gelangen.

Die dann eingerichtete Umleitung sieht vor, dass Autofahrer die Straße Postdeich nutzen, die zwischen Griethausen und Kellen verläuft. Sie verbindet die B220 mit der B220n.

Wie Straßen NRW der RP auf Anfrage mitteilte, seien die Planungen in enger Abstimmung mit der Stadt Kleve, dem Deichverband Xanten-Kleve sowie den Rettungsdiensten und der Polizei erfolgt.  „Wir gehen nicht davon aus, dass die parallel verlaufenden Arbeiten zu Verkehrsbehinderungen führen werden, weil die Rheinbrücke ja nach wie vor befahrbar sein wird“, teilte die Landesbehörde mit.

Wie berichtet, werden auf der Rheinbrücke unter anderem die insgesamt 200 Hängerseile ausgetauscht und die Tragseile sowie später die Fahrbahn saniert. Dazu wird zwar eine Fahrspur gesperrt, die Mehrzweckspur wird dafür aber freigegeben. Allerdings mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung: Tempo 50 statt 100 soll während der Arbeiten gelten. Für die Maßnahme an der Brücke gibt der Bund insgesamt 28 Millionen Euro aus. Sie werden in zwei Phasen verlaufen. Die erste beginnt im Januar und wird zwei Jahre dauern. Dabei werden die Hängerseile der Brücke ausgetauscht und der Korrosionsschutz an Tragkabeln und Pylonen erneuert. Kosten: rund 18 Millionen Euro. Die zweite Phase soll unmittelbar danach in Angriff genommen werden. Dann stehen unter anderem die Erneuerung von Fahrbahn, Geh- und Radwegen und weitere Arbeiten an Leitschwellen, Geländern sowie an den Seitenfeldern auf dem Programm. Zusätzliche zwei Jahre wird das in Anspruch nehmen und nochmals zehn Millionen Euro kosten.

Mit einer etwa zweieinhalb Jahre dauernden Vollsperrung müssen Autofahrer dann von Mitte des Jahres an auf dem Oraniendeich auf der Klever Seite rechnen. Dort stehen umfangreiche Deichsanierungsmaßnahmen an. Auf mehreren Kilometern wird der Deich zum Teil komplett neu aufgebaut. „Die Arbeiten sind auch deshalb so aufwändig, weil die Deichkrone, auf der sich die Straße und der Fahrradweg befinden, mit etwa 16 Metern gut drei mal so breit wie normalerweise üblich ist“, erklärt der Geschäftsführer des Deichverbandes Xanten-Kleve, Bernhard Schlüss.

Ob der Verkehr auf der Rheinbrücke dann problemlos fließt, ist die Frage. Die Stadt Emmerich will die Situation im Auge behalten. „Gegebenenfalls müssen wir mit Straßen NRW Maßnahmen besprechen“, so Stadtsprecher Tim Terhorst.

(Markus Balser)
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