Emmerich 2500 Unterschriften für Weidisch und Olding

Emmerich · Weihbischof Wilfried Theising nahm gestern ein dickes Paket Unterschriftenlisten an. Er diskutierte mit Gläubigen. Danach ging es zu neuen Gesprächen mit Vertretern der kirchlichen Gremien.

 Drei junge Mitglieder des Veni-Teams, Nick Hansen (15), Felicitas Derksen (16) und Janina Heckens (16) (v.l.), übergeben Weihbischof Wilfried Theising die Unterschriftenlisten und erklären ihm, was sie bewegt.

Drei junge Mitglieder des Veni-Teams, Nick Hansen (15), Felicitas Derksen (16) und Janina Heckens (16) (v.l.), übergeben Weihbischof Wilfried Theising die Unterschriftenlisten und erklären ihm, was sie bewegt.

Foto: van offern

Weihbischof Wilfried Theising lächelte, beantwortete Fragen, hörte sich Beschwerden an, war verbindlich und freundlich. Er reagierte auf den Vorwurf aus Emmerich, die Bistumsleitung lasse einfach nur die Zeit verstreichen: "Das kann ich Ihnen versprechen, dass Münster nichts aussitzen will", sagte er. Noch am Abend habe er schließlich wieder ein Gespräch mit Gemeindevertretern. Es fehle an Vertrauen, "auch Vertrauen dem Bistum gegenüber", meinte er. Und er überbrachte nette Worte: "Ich habe gerade noch mit Bischof Felix telefoniert, schöne Grüße."

Jugendliche des Veni-Teams übergaben dem Weihbischof gestern im Kreise einer Handvoll Gemeindemitglieder vor dem Pfarrheim einen Stoß Listen mit genau 2500 gesammelten Unterschriften. Die Unterzeichner bekunden darauf, dass sie hinter Pastor Karsten Weidisch, Kaplan Christian Olding und Veni stehen.

Wie sehr die Unterschriftenaktion bei den anstehenden Entscheidungsprozessen ins Gewicht fallen wird, bleibt abzuwarten. "Zumindest muss man bei weiteren Erwägungen in Betracht ziehen, dass da eine so starke Gruppe ist", sagte Theising. Man dürfe nicht darüber hinweggehen, man müsse sie "wahrnehmen und würdigen".

Am Rande der Übergabe durften die Umstehenden bei ihm loswerden, was sie bewegt. So sprachen Gemeindemitglieder über ihre "Wut" auf das Bistum Münster. Darüber, dass sie einen unabhängigen Moderator für den Versöhnungsprozess wünschen, und darüber, dass endlich beide Seiten an einen Tisch gebracht werden müssten.

Auf den Hinweis, dass der eigentliche Kern des Problems schwierig zu fassen sei, sagte Theising: "Ich weiß auch nicht, ob wir das alles aufgedröselt kriegen." Weil es bei allen Vorwürfen nicht recht vorangehe, komme wohl "auch ein gewisser Frust" auf.

Die jungen Leute des Veni-Teams hoffen, dass die Unterschriften in Münster als Zeichen gewertet werden. "2500 sind schon eine ganze Menge", meinte Felicitas Derksen (16). Viele Bürger hätten nicht nur unterzeichnet, sondern sogar auf eigene Faust Listen kopiert, um selbst weitere Unterschriften zu sammeln. Man bilde sich nicht ein, dass Karsten Weidisch deshalb wieder eingesetzt werde, so Felicitas Derksen: "Aber wir hoffen auf jeden Fall, dass die Unterschriften dazu beitragen."

Davon abgesehen wollten sich die Veni-Teams in der nächsten Zeit wieder intensiver ihren Glaubensprojekten widmen, sich "auf das Eigentliche konzentrieren", sagt die 16-Jährige. "Wir wollen nicht auf irgendwelche Protestaktionen reduziert werden, denn darum geht es uns ja eigentlich nicht."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort