Knapp 20 Millionen für Gesamtschule in Emmerich Darum kostet eine neue Schule so viel Geld

EMMERICH · Gesamtschule am Brink offiziell eingeweiht. Investitionsvolumen von 19,9 Millionen Euro. Kostenplanung nahezu eingehalten. Terhorst-Mosaik von 1954 enthüllt.

 Peter Hinze übergab den symbolischen Schlüssel an Schulleiterin Christiane Feldmann und Schülersprecherin Franka Krumpholz.

Peter Hinze übergab den symbolischen Schlüssel an Schulleiterin Christiane Feldmann und Schülersprecherin Franka Krumpholz.

Foto: Stadt Emmerich

Das neue Schulgebäude am Brink ist jetzt nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit offiziell eröffnet. Im Rahmen eines kleinen Empfangs hat Bürgermeister Peter Hinze am Samstag symbolisch den Schlüssel an Christiane Feldmann, die Leiterin der Gesamtschule, und die Schülersprecherin Franka Krumpholz übergeben.

Über 60 Gäste und Interessierte waren in die neue Mensa im Erdgeschoss des Schulgebäudes gekommen, um diesem besonderen Moment beizuwohnen.

„Hier ist ein Schulgebäude entstanden, das beste Lehr- und Lernbedingungen bietet und in dem sich Schüler wie Lehrer wohlfühlen können. Und die Kombination mit dem Jugendcafé, das ja hier im Erdgeschoss auch seine neue Heimat gefunden hat, ist ideal. So sind die Wege kurz, um auch am nachmittags noch schön ein Runde zu Kickern, kreativ zu sein oder einfach mal ‚abzuhängen‘, zeigte sich Peter Hinze von dem multifunktionalen Gebäude begeistert.

Christiane Feldmann dankte in ihren Worten dem Planer-Team rund um das Büros Hausmann Architekten aus Aachen und Fuhrmann + Keuthen aus Kleve, den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und den Mitgliedern des Emmericher Stadtrates für die gute Zusammenarbeit. „Ich kenne in Nordrhein-Westfalen keine vergleichbare Stadt, die derart in die Bildung investiert, wie Emmerich am Rhein. Das spiegelt sich auch in diesem modernen Gebäude wieder, das uns für unseren pädagogischen Ansatz optimale Bedingungen bietet“, so Feldmann in ihrer Ansprache.

Große Flure, Differenzierungsräume, modernste digitale Ausstattung, viel Tageslicht und ein durchgängiger Holzboden kennzeichnen das neue Brinkgebäude. „Es ist eines der effizientesten und modernsten Schulgebäude, die wir jemals geplant haben. Sämtliche Flure sind beispielsweise so geplant, dass sie für den Unterricht mitgenutzt werden können“, zog der verantwortliche Architekt Simon Gellert in seinen Begrüßungsworten sein persönliches Fazit.

Im Februar 2020 war der Bau mit den Abrissarbeiten des alten Schulgebäudes gestartet. Rund sechs Monate später hatten Bürgermeister, Schulleitung und die beteiligten Baufirmen dann den Grundstein für das neue Gebäude gelegt. Nach den Sommerferien 2022 konnten die ersten Schüler und Lehrer ins Gebäude einziehen.

Seit den Herbstferien ist auch die Mensa im Erdgeschoss im Betrieb und vor wenigen Wochen konnte dann auch das Jugendcafé ins eine neuen Räume einziehen. Derzeit wird noch am Schulhof und den Außenanlagen gearbeitet.

Hinze hielt einige beeindruckende Daten für die Zuhörer bereit: „Insgesamt wurden hier 576 Tonnen Baustahl verbaut, 29 Kilometer Elektroleitungen und 29 Kilometer Netzwerkkabel verlegt.“ Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 19,9 Millionen Euro konnte die ursprüngliche Kostenplanung nahezu eingehalten werden. „Das ist angesichts der aktuellen Kostenentwicklungen im Bausektor ein super Ergebnis“, meinte Gellert bei seiner kurzen Ansprache zu den Gästen.

Im Rahmen des Eröffnungsempfangs wurde auch ein Wandmosaik des Emmericher Künstlers Bernd Terhorst aus dem Jahr 1954 enthüllt. Das Kunstwerk zeigt den Wiederaufbau der Stadt nach dem zweiten Weltkrieg. Es war 2020 aus dem alten Gebäude mit Hilfe eines großen Krans gerettet und später im Foyer des neuen Brinkgebäudes wieder eingebaut worden.

Die Rettungsaktion war von der Stadt Emmerich am Rhein und privaten Geldgebern finanziert worden. Neben der Stiftung des Ehepaars Elmar und Anni Bolwerk, dem Lions-Club Emmerich-Rees, der Stahr Sozial- und Kulturstiftung war auch der ehemalige Stadtdirektor Dr. Hado Ebben daran beteiligt. Er hatte anlässlich seines 90. Geburtstages im Jahr 2020 statt Geschenken um Spenden für das Wandmosaik gebeten. Dr. Ebben konnte an der Enthüllung nicht mehr teilnehmen. Er verstarb im vergangenen Jahr. „Ich bin mir sicher, er hätte diesen Moment noch gerne erlebt“, erinnerte Bürgermeister Hinze an den ehemaligen Stadtdirektor.

(hg)
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