Emmerich 1000 Asylbewerber: Behörde beschwichtigt

Emmerich · Die Bezirksregierung in Arnsberg hat gestern erklärt, dass Emmerich als Massenunterkunft für Asylbewerber "in nächster Zeit nicht verschärft untersucht wird". Das sagte Christoph Söbbeler, der Sprecher der Behörde, der RP.

Bekanntlich suchen die Beamten für das Land Nordrhein-Westfalen Unterkünfte für Asylbewerber aus Südosteuropa. Auch Emmerich ist auf der Liste. Genauer gesagt: die leerstehende Kaserne.

Vor vier Jahren ist hier das Pionierbataillon ausgezogen. In Spitzenzeiten waren in Emmerich mehr als 1000 Soldaten stationiert. Somit könnten in Emmerich mindestens auch 1000 Asylbewerber untergebracht werden.

Söbbeler wörtlich: "Im Moment befassen wir uns sehr ernsthaft mit anderen Objekten." Und: "Die Stadt Emmerich wird auch nicht in einer zweiten Welle untersucht werden."

Grundsätzlich schloss er aber nicht aus, dass auch noch Emmerich ins engere Auswahlverfahren genommen wird. Vor dem Hintergrund, dass es für die Kaserne ein Ausschreibungsverfahren gibt, an dessen Ende der Verkauf an einen Investor für ein neues Wohn- beziehungsweise Gewerbegebiet steht, erklärte Söbbeler: "Wir nehmen so etwas bei unserer Suche mit auf. Wir sind bemüht, dass wir Standorte, wo so etwas läuft, nicht nehmen." Wichtig bei der Entscheidung über einen Standort sei der zeitliche und finanzielle Aufwand, der notwendig sei, um die Asylbewerber aufzunehmen.

Das wiederum könnte auch für eine Unterbringung in Emmerich sprechen. Schließlich hat das Land erst vor zwei Jahren Millionen in die Kaserne investiert, um dort die Studenten der Klever Fachhochschule unterzubringen.

Misstrauisch bleibt deshalb auch die Politik in Emmerich. Am kommenden Dienstag, 6. November, soll es eine Sondersitzung des Rates geben, in der entschieden wird, ob die Firma "React!" aus Düsseldorf den Zuschlag für den Kauf der Kaserne enthält oder Investor Gerhard Schlüpen aus Duisburg.

(RP/ac)
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