Duisburg Zwölf Künstler zeigen die Vielfalt der Zeichnung

Duisburg · Neue Ausstellung bei "DU/ART"-Galerie von Gerhard Losemann zum fünfjährigen Jubiläum.

 Waren bei der Pressevorabbesichtiung dabei (v.l.): Gerhard Losemann, Josef Müller, Hildegard Bauschlicher und Jochen Duckwitz.

Waren bei der Pressevorabbesichtiung dabei (v.l.): Gerhard Losemann, Josef Müller, Hildegard Bauschlicher und Jochen Duckwitz.

Foto: andreas probst

Was repräsentieren bildende Künstler eines bestimmten künstlerischen Genres, wenn sie gemeinsam ihre Werke ausstellen? Sie zeigen, wie jetzt im Fall der DU/ART-Galerie, die Vielfalt der Kunst - hier: "Die Vielfalt der Zeichnung". So nämlich lautet der Titel, der am heutigen Freitag um 19.30 Uhr bei "DU/ART" am Dellplatz beginnenden Ausstellung.

Für den vor fünf Jahren von Gerhard Losemann ins Leben gerufenen neuen Kunstort in Duisburg, der Atelier, Galerie und Archiv zugleich ist, bedeutet diese Werkschau die mittlerweile 18. Ausstellung.

Beteiligt daran sind insgesamt zwölf Grafiker und Zeichner aus Duisburg und Umgebung, fünf davon aus der bei "DU/ART" angesiedelten und in Gründung befindlichen Künstler-Nachlass-Stiftung. Dazu gehören Hermann Kurz (1941-2006), Dieter Pirdzun (1951-1987), Edith Oellers-Teuber (1923-2015), Gisela Schneider-Gehrke (1949-2001) und Wilhelm Wiacker (1914-1977). Die anderen sieben Künstler sind Hildegard Bauschlicher, Jochen Duckwitz, Martin Goppelsröder, Renate Krupp, Gerhard Losemann, Josef Müller und Kurt Rehm.

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Wörter "malen" und "zeichnen" häufig als Synonyme für das zweidimensionale Abbilden von Motiven verwendet. In der Welt der Kunst hingegen gebraucht man diese im Zusammenhang mit der Verwendung bestimmter Techniken und Materialien. Von einer Zeichnung sprich man demzufolge, wenn mit einem Stift (Bleistift, Graphit, Kohle) oder einer Feder (Tusche) mit grafischen Mitteln (Linien, Schraffuren, Punkten oder auch fließenden Tonwertverläufen) gearbeitet wird. Wird dagegen eine Malerei anfertigt, malt man mit Pinsel und Farbe (Öl-, Acryl-, Aquarell-, Gouache-, Temperafarbe) sowie in der Regel mit Verdünnungsmitteln (Wasser, Terpentinöl).

"Die Vielfalt der Zeichnung hat unter anderem darin ihren Ursprung", sagt Losemann, "weil die Künstler allzu gerne unterschiedliche Zeichen- und Maltechniken in ihrer Arbeit miteinander kombinieren. Tuschen und Malerei liegen zuweilen dicht beieinander. Davon kann man sich in der Ausstellung gut ein Bild machen."

Zu sehen gibt es sowohl recht frühe Arbeiten, wie etwa bei Losemann aus den Jahren 1968 und 1969 beziehungsweise Rehm aus 1953, aber auch "ganz frische Ware", wie Müller es im Pressegespräch formulierte. Seine fünf ausgestellten kleinflächig gearbeiteten Werke sind alles Tuschezeichnungen auf Aquarellpapier aus den Jahren 2016 und 2017.

Für Duckwitz ist Zeichnen, wie er wortwörtlich sagt "das ehrlichste und unmittelbarste, was ein Künstler macht". Zeichnen sei aus seiner Sicht nicht manipulierbar. 18 Werke hat er hier ausgestellt, alles Arbeiten mit Motiven aus dem Naturraum. Duckwitz: "So, wie die Natur sich aus selbst heraus erneuert, ist auch mein Zugang zur Zeichnung ein konkreter, nie ein abstrakter."

Bauschlicher ist mit nur einer Arbeit vertreten. Diese ist eine Tuschezeichnung, bei der die durch Teewasser von einem Tuschestein selbst abgeriebene Tusche plus Fett mittels einer Bambusfeder aufgetragen wurde.

Bis April ist die neue "DU/ART"-Ausstellung zu sehen. Dafür ist die Galerie jeweils am Donnerstag und Freitag in der Zeit von 18 bis 21 Uhr geöffnet.

(RP)
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