Duisburg Zwei Vorreiterinnen in Sachen Chemie

Duisburg · Kürzlich haben sie einen Wettbewerb gewonnen: Selma Tubic (16) und Houriya Bourass (17) vom Homberger Franz-Haniel-Gymnasium sind zwei kluge Köpfe, besonders in den naturwissenschaftlichen Fächern.

Im Foyer des Franz-Haniel-Gymnasiums steht die Wall of Fame. Dort sind auf mehr als einem Dutzend Urkunden die Erfolge der Schüler bei verschiedenen Wettbewerben abzulesen. Auf einer besonders großen Urkunde tauchen die Namen Selma Tubic (16) und Houriya Bourass (17) auf. "Für eine Sicht großartiger Kleinigkeiten aus der Nanowelt", steht dort geschrieben.

Selma und Houriya haben beim Wettbewerb "Ich sehe was, was Du nicht siehst, und das ist Nano" den ersten Platz belegt. Das Duo zählt zu den Vorzeigeschülern in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Damit wären die beiden Damen vor ein paar Jahren bestimmt noch die große Ausnahme gewesen. Aber die Zeiten haben sich eben geändert.

Die beiden Schülerinnen der Einführungsphase (zehnte Klasse) stehen auf die vier MINT-Bereiche, vor allem auf Chemie. "Das ist meine einzige eins auf dem Zeugnis", sagt Selma. Für die Schülerinnen ist es auch nicht ungewöhnlich, Interesse und Leidenschaft für Chemie und Co. zu zeigen. "Man muss sich einfach von dem Klischee lösen, dass Mädchen in solchen Fächern nicht gut sind", sagt Houriya. Das bestätigt auch Lehrer Christoph Rutkowski, der die cleveren Mädels während des Wettbewerbs betreute: "Bei uns nehmen genauso viele Jungs wie Mädchen an Wettbewerben teil. Das ist richtig schön."

In der Vorrunde ihres Siegeszuges machten Selma und Houriya mit ihrem Forschungsschwerpunkt "Welcher Regenbogen ist Nano?" auf sich aufmerksam. Wie sind sie gerade auf dieses Thema gekommen? "Puh, das war kompliziert", sagt Selma lachend und erklärt: "Nano hat ja etwas mit dem Lichtspektrum zu tun. Die Lichtskala hat uns dann an einen Regenbogen erinnert." Die Ausarbeitung war so überzeugend, dass die Schülerinnen sich für die Finalrunde an der Universität Duisburg-Essen qualifizierten.

Dort erforschten sie das Gebiet "Was macht Nano im Schmetterling?". Mit einem Rasterelektronenmikroskop untersuchten sie einen Schmetterlingsflügel. Ihre Ergebnisse fassten sie auf einem Plakat zusammen. Mit Erfolg. "Ein Professor war fasziniert. Er meinte, ihm sei das Herz aufgegangen, als er unser Plakat gesehen hat", berichtet Selma. Doch auch ohne den Sieg wären die Hombergerinnen mit sich zufrieden gewesen. "Wir haben es sehr gerne und mit viel Freude gemacht und sind stolz auf unsere Leistung", sagt Houriya. Schulleiter Norbert Thummes lobt: "Sie waren sehr fleißig."

Der Sieg beim MINT-Wettbewerb hat Lust auf mehr gemacht. Aktuell versucht sich das eingespielte Team bei "Jugend forscht". Nach dem Abitur zieht es die beiden innovativen Köpfe in einen naturwissenschaftlichen Bereich. "Wir wurden an der Uni bereits angesprochen, ob wir uns ein naturwissenschaftliches Studium vorstellen könnten", schildert Selma. Es würde nicht verwundern, wenn die beiden in ein paar Jahren in einem Hörsaal als Studentinnen durch ihr chemisches Wissen bestechen.

(RP)
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