Duisburg Zuschauer im Blues-Fieber gefangen

Duisburg · Einen Konzertabend der etwas anderen Art erlebten am Freitagabend gut 140 Zuschauer in der Bezirksbibliothek Rheinhausen. Unter dem Motto "Musik à la carte" spielte Klaus Stachuletz vom Duo Dr. Mojo rund zweieinhalb Stunden Blues, Folk und Oldies – wobei allerdings nicht er selbst die genaue Songauswahl traf, sondern sein Publikum.

 Klaus Stachuletz spielte in der Bezirksbibliothek Rheinhausen rund zweieinhalb Stunden Blues, Folk und Oldies. Die Songauswahl traf nicht er selbst, sondern die Zuschauer.

Klaus Stachuletz spielte in der Bezirksbibliothek Rheinhausen rund zweieinhalb Stunden Blues, Folk und Oldies. Die Songauswahl traf nicht er selbst, sondern die Zuschauer.

Foto: Andreas Probst

Einen Konzertabend der etwas anderen Art erlebten am Freitagabend gut 140 Zuschauer in der Bezirksbibliothek Rheinhausen. Unter dem Motto "Musik à la carte" spielte Klaus Stachuletz vom Duo Dr. Mojo rund zweieinhalb Stunden Blues, Folk und Oldies — wobei allerdings nicht er selbst die genaue Songauswahl traf, sondern sein Publikum.

Aus 70 Liedern, zum Teil eher unbekannt, zum Teil echte Klassiker, konnte jeder seinen persönlichen Favoriten küren und musste dann nur noch laut genug rufen, damit dieser auch auf die Liste gesetzt wurde. Heraus kam eine bunte Mischung aus 22 schnellen und langsamen, lauten und leisen Songs. Dazu noch eine Prise interessanter Geschichten und witziger Anekdoten — fertig war ein überaus gelungener Konzertabend.

Jeder Abend ein Unikat

Sein Ziel, gute Unterhaltung zu bieten und den Leuten das Gefühl zu geben, er spiele für jeden einzelnen, erreichte Stachuletz so auf jeden Fall. "Auch wenn diese Konzertform natürlich für mich als Musiker viel anstrengender ist, weil ich nichts planen kann, ist es ein gutes Gefühl, aus jedem Abend ein Unikat machen zu können", sagte er.

Bewaffnet mit seiner sanften Stimme, einer Gitarre, Bluesharp, Hi-Hat und einem Stompin' Bass, verlieh Klaus Stachuletz jedem Song seine ganz eigene Note, sei es bei den Oldies "Hotel California", "Hollywood Hills", "Country Roads" und "I'm Yours" oder beim Chartserfolg von Jason Mraz. Das Publikum erkannte nicht wenige Lieder bereits nach den ersten paar Takten und bewies dementsprechend große Stimmsicherheit. "Ihr seid aber ein sangesstarkes Völkchen hier", lobte der Musiker.

Zum Klammerblues "Lady in Black" von Uriah Heep erzählte Stachuletz von seiner Tanzschulzeit, in der er ständig die Jagd nach der besten Tanzpartnerin verlor, zum "How long Blues" fiel ihm die Wartezeit ein, die er als Vater von drei Kindern schon vor dem Badezimmer verbracht hat. Auf Wunsch des Publikums erzählte er, wie die Mundharmonika aus dem Schwarzwald durch ihre Reise nach Übersee zur Bluesharp wurde und somit zu einem der wichtigsten Instrumente für den Blues. Wie sehr er es beherrscht und liebt, wurde im Laufe des Abends mehr als deutlich. Das Publikum belohnte ihn nach jedem Lied mit viel Applaus und konnte gar nicht genug von seiner Musik bekommen. Als Stachuletz zum "gefühlten Ende" kam und die Zuschauer "langsam zurück in die Wirklichkeit" holte, wollten sie ihn kaum gehen lassen. Nach vier Zugaben, darunter "I was Born with the Blues" und dem finalen "What's up" von den 4 Non Blondes gelang es ihm schließlich doch, das Publikum vollkommen zufrieden und immer noch gefangen im Blues-Fieber nach Hause zu entlassen.

(vorb)
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