Duisburg Zu wenig Platz zum Lernen

Duisburg · Der Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen ist nicht so marode wie an anderen NRW-Unis. In letzter Zeit sei viel passiert, sagt auch der Asta. Was fehlt, sind genügend studentische Arbeitsplätze.

Protest gegen Studiengebühren
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Alexander Münchow studiert seit vier Jahren am Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen. Dass seine Uni völlig marode ist, wie man es in letzter Zeit über NRW-Hochschulen wie Bochum oder Köln aus den Medien erfahren konnte, kann der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) nicht bestätigen.

"Es ist schon einiges passiert in letzter Zeit, vor einigen Jahren war die Situation viel schlimmer", sagt der Student der Sozialwissenschaften. Zum Teil sei sogar "massiv saniert" worden. So sind beispielsweise die Physiker vom Campus Essen in ein komplett saniertes Gebäude mit neuen Laborräumen auf dem Duisburger Campus umgezogen, wie auch die Sprecherin der Universität Duisburg-Essen, Beate Kostka, bestätigt.

Im Zuge der Fusion der beiden ehemals selbständigen Unis im Jahr 2003 sei einiges an Sanierungen abgeschlossen worden, sagt sie. Pressesprecherin Kostka kennt die Zahlen: 44 Millionen Euro hat die Uni 2007 für Instandhaltung und Neubauten in Essen und Duisburg ausgegeben.

Insgesamt seien viele Vorlesungsräume neu gemacht und mit neuer Beamer-Technologie ausgestattet worden, hat Student Münchow beobachtet. Das findet der Asta-Vorsitzende einerseits "schön". "Das ist allerdings aus Studiengebühren finanziert worden", sagt er andererseits und betont: "Das ist ganz klar nicht unser Ziel". Der AStA habe zwar Mitspracherechte und könne auch einiges verhindern, "aber wir haben nicht überall ein Veto-Recht".

Es ist viel passiert

Uni-Sprecherin Beate Kostka stellt dagegen klar: "Es werden keine Sanierungsarbeiten aus Studiengebühren bezahlt". Von dem Geld sei etwas in Bücher, Beamer und Computertechnologie gesteckt worden, nicht aber in Sanierungen. Obwohl offenbar viel passiert ist, gibt es noch immer "Schandflecke", wie der AStA-Vorsitzende Alexander Münchow es ausdrückt.

Dazu gehöre in Duisburg zum Beispiel das Hochgebäude im L-Bereich des Campus an der Lotharstraße/Forsthausweg. "Dort regnete es auch schon mal rein", sagt Münchow, ergänzt aber, dass das eher ein Einzelfall sei und die Uni bereits mit der Sanierung begonnen habe.

Dass es immer noch Modernisierungsbedarf gibt, weiß auch Uni-Sprecherin Beate Kostka. "Für Duisburg stehen 450 000 Euro pro Jahr für die Instandhaltung zur Verfügung, wir bräuchten aber doppelt so viel", sagt sie. Sanierungsbedarf bestehe vor allem bei den Sanitäranlagen, bei der Wärmedämmung, bei der Dach-, Fassaden- und Elektrosanierung.

Was außerdem dringend fehlt, das äußert die Uni-Sprecherin ebenso wie der AStA-Vorsitzende, sind studentische Arbeitsplätze, wo diese sich in Gruppen zum Lernen treffen oder zur Seminarvorbereitung hinsetzen können.

(RP)
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