Duisburg Zu Besuch im neuen Bienenmuseum

Duisburg · Der Umzug ist geschafft: Das Bienenmuseum Duisburg ist an seinem neuen Standort am Albert-Einstein-Gymnasium angekommen.

 Udo Schmelz, Vorsitzender des Kreisimkerverbandes, zeigt einen Fangkorb aus Stroh und das Modell eines Bienenschwarms, das eine befreundete Imkerin aus Bohnen gebastelt hat.

Udo Schmelz, Vorsitzender des Kreisimkerverbandes, zeigt einen Fangkorb aus Stroh und das Modell eines Bienenschwarms, das eine befreundete Imkerin aus Bohnen gebastelt hat.

Foto: Peggy Mendel

Die Ehrenamtler haben irgendwann aufgehört zu zählen, wie viele Stunden sie in den Umzug ihres Bienenmuseums von der Kirchfeldschule zum Albert-Einstein-Gymnasium gesteckt haben. "Wir sind alle ziemlich erledigt", sagt Udo Schmelz, Vorsitzender des Kreisimkerverbandes Duisburg. Doch man merkt ihm nicht nur die Erschöpfung an, sondern auch den Stolz über das, was er und seine Bienenfreunde in den vergangenen Monaten geschafft haben.

Endlich haben sie genug Platz für eine geräumige Küche, einen Arbeitsplatz, ihr Archiv und für die vielen Teilnehmer der Seminare, die sie regelmäßig in ihrem Museum anbieten. "In der Vergangenheit war es doch immer recht eng gewesen", sagt Schmelz. Denn schließlich gebe es in der Imkerei einen wahren Aufwärtstrend. In diesem Jahr habe der Imkerverband Rheinland, dem auch der Kreisimkerverband Duisburg angehört und dem 240 Vereine angeschlossen sind, bislang 850 Neuzugänge verzeichnet.

Eine Attraktion des Bienenmuseums ist sicherlich der Ausstellungsraum, in dem der Kreisimkerverband den Wandel der Imkerei im Laufe der Jahrzehnte darstellt. Da gibt es historische Fotos von Imkern, die auf einer an einen Baum angelehnten Leiter stehen. Später ging man dann zu Körben über, irgendwann zu Rahmen; auch Magazine aus Holz, die heute verwendet werden, sind ausgestellt, ebenso verschiedene alte und moderne Werkzeuge und Honigschleudern. In einer Ecke steht ein Heideimkerstand — in ganz Deutschland gibt es nur noch einen dieser Art, wie Schmelz erklärt.

An einer Station wird die Königinnenzucht veranschaulicht, an einer anderen die Möglichkeiten, mit denen die Imker die für Bienen gefährlichen Varroa-Milben bekämpfen. Schon bei der Bienenzucht, erklärt Schmelz, versuche man heutzutage, gegen den Schädling vorzugehen. Auch indem man die Bienen dazu bringe, sich öfter zu putzen. Ein wenig weiter rechts können Besucher das Modell einer überdimensionierten Biene bestaunen. Das "Tier" ist einmal in der Mitte durchgeschnitten, was den Blick freigibt beispielsweise auf den Honigmagen und den Stachel mit Giftblase. Auch verschiedene Wespen- und Hornissennester haben die Bienenfreude ausgestellt. Da zeigt sich erst einmal, um welch filigrane Kunstwerke es sich dabei eigentlich handelt.

Was jetzt noch fehlt, sind die eigentlichen Hauptakteure: die Bienen. Die Bienenfreunde warten derzeit noch darauf, dass die Wirtschaftsbetriebe Duisburg die Hecken und Sträucher entlang des Seminarraums zwei beseitigen. Denn dort sollen die Magazine aufgestellt werden. Durch die lange Fensterfront werden die Besucher des Bienenmuseums dann bald aus nächster Nähe beobachten, wie sich die Bienen in ihrem Zuhause verhalten.

Bis es soweit ist, leben die Bienen weiter an der Kirchfeldschule. Und weil es nun mal so ist, dass sie immer wieder dorthin zurückkehren würden — denn dieser Ort ist nur wenige hundert Meter vom neuen Standort entfernt —, müssen die Bienenfreunde einen kleinen Trick anwenden: Sie werden die Bienen für zwei Wochen zur Uni Bochum bringen, erklärt Schmelz. Wenn sie dann zurück nach Duisburg kommen, werden sie vergessen haben, wo sie einst lebten. Und dann werden sie das Areal rund um das Albert-Einstein-Gymnasium als ihr neues Zuhause betrachten.

(RP)
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