Tierfutter lagert im Wirtschaftshof Das ist das neue Herzstück des Duisburger Zoos

Duisburg · Futtermittellager, zooeigene Werkstätten und Sozialräume für Mitarbeiter sind im Ersatzneubau des Wirtschaftshofes integriert. Der Rohbau wurde nun fertiggestellt.

 Oberbürgermeister Sören Link und Zoodirektorin Astrid Stewin schauten sich den Rohbau gemeinsam an.

Oberbürgermeister Sören Link und Zoodirektorin Astrid Stewin schauten sich den Rohbau gemeinsam an.

Foto: DVV/Daniel Tomczak

Täglich werden im Zoo Duisburg etwa 7000 hungrige Mäuler versorgt. Um Brillenbären, Gorillas und Delfine satt zu bekommen, lagern in den Kühlräumen am Kaiserberg bergeweise frisches Obst, knackiges Gemüse und tiefgekühlter Fisch. Um für die Zukunft gut gerüstet zu sein, entsteht bis Mitte 2021 auf dem Zoogelände derzeit der komplexe, aus zwei Einheiten bestehende Ersatzneubau des Wirtschaftshofes. Oberbürgermeister Sören Link besichtigte nun gemeinsam mit Zoodirektorin Astrid Stewin den fertiggestellten Rohbau.

Auf dem Wirtschaftsgelände des Zoos wird derzeit an jeder Ecke geschraubt, gemauert und gebaut. Die alten Gebäude des zwischen 1948 und 1950 errichteten Wirtschaftshofes des Zoos werden ersetzt. Eine Sanierung wäre nicht wirtschaftlich gewesen, ein Neubau ist die energetisch erheblich bessere Variante. Waren die Altbauten noch verteilt angeordnet, entsteht nun ein konzeptionell neu durchdachter Gebäudekomplex mit allen Vorteilen. Wege und Arbeitszeiten für verschiedene essenzielle Prozesse des Zoos werden nachhaltig optimiert und bringen den Mitarbeitern Vorteile. „Der Zoo gehört definitiv zu den touristischen Highlights unserer Stadt und ist somit auch ein wichtiger Imagefaktor. Die Investition in den Wirtschaftshof ist für die Zoobesucher zwar nicht sichtbar, aber sie ist von enormer Bedeutung für eine zukunftsfähige Aufstellung. Die Arbeitsprozesse werden schneller, besser, effizienter und damit einfach zeitgemäßer. Ich freue mich daher sehr, dass die Arbeiten so gut vorangehen und der neue Wirtschaftshof schon bald die Schaltzentrale unseres Zoos sein wird“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.

Zwar wird das Tierfutter während der Bauphase derzeit noch dezentral auf dem Wirtschaftsgelände des Zoos gelagert, aber schon bald können die provisorisch aufgestellten Kühlräume abgebaut und die neuen Speisekammern gefüllt werden. Durch extra breite Türen werden palettenweise Obst, Gemüse und viele Sorten Trockenfuttermittel dann in den Innenraum gebracht – kleine Hubwagen erleichtern hierbei die Arbeit. Und auch das Fleisch für die Raubtiere des Zoos kommt künftig über einen besonderen Weg in das Gebäude. Ein ausgeklügeltes System aus Rohrbahnen unter der Decke ermöglicht es, dass die großen Fleischstücke direkt vom Kühltransporter abgeladen werden können. Über Weichen wird der Weg bestimmt: Portionierraum, Kühlraum oder Tiefkühler können angesteuert werden. „Ein Wirtschaftshof ist mehr als nur das Futterlager. Wenn man so will, ist er das Herz des Zoobetriebs. Das Ziel ist es, den Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld zu schaffen, dass ihnen die Möglichkeit gibt, die Prozesse im Hintergrund zu optimieren. Das wird mit dem geplanten Wirtschaftshof gelingen“, sagt Zoodirektorin Astrid Stewin.

Vier Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Futterlager des Zoos immer gefüllt sind. Sie bestellen feines Moos für die Rentiere, frischen Fisch für die Seelöwen und bauen Mais, Gras sowie Luzerne auf gepachteten Feldern selber an. Es geht zu wie in einem Großmarkt, nur dass die Kunden meist vier Beine haben und ziemlich große Futtermengen verdrücken. Bereits um sechs Uhr beginnt die Arbeit. Dann werden vorbereitete Kisten voller Obst und Gemüse, säckeweise Pellets und Spezialfutter mit dem Radlader in die Reviere befördert. Kommen die Tierpfleger zum Dienst, steht das am Tag zuvor im Zentrallager bestellte Futter schon bereit und das Frühstück für die Tiere kann direkt zubereitet werden. Auf dem neuen Wirtschaftshof wird das frische Futter künftig in neun verschiedenen Kühlräumen gelagert. Zusätzlich gibt es einen eigenen Kühlraum für Laub, einen Lagerraum für Kartoffeln sowie ein Hochregallager für Körnerfutter und Pellets. Auch die Werkstätten der zooeigenen Gärtner und Handwerker (Schreinerei, Schlosserei, Elektrowerkstatt) sind in den zwei Gebäuden des neuen Wirtschaftshofes untergebracht. Im Ersatzneubau werden auch ein neuer Sozialraum sowie Umkleiden und Duschen für die Belegschaft geschaffen.

Die Zoodirektorin ist froh, dass der Zoo die energetische Sanierung dank der KIDU-Förderung umsetzen kann und betont die Bedeutung: „Mit dem zentralen Futterlager und den modernen Werkstätten stellen wir uns zukunftsfähig auf. Dies ist ein weiterer Schritt für die kontinuierliche Entwicklung unseres Zoos“.

(dab)
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