Traurige Nachricht vom Kaiserberg Warum der Duisburger Zoo jetzt keine Giraffen mehr hat
Duisburg · Der 23-jährige Giraffenbulle Kiringo musste eingeschläfert werden, nachdem es ihm zuletzt altersbedingt immer schlechter ging. Damit sie nicht alleine bleibt, wurde Giraffenkuh Lindani in den Zoo nach Stuttgart abgegeben. Wie es am Kaiserberg nun weiter geht.
„Leider gibt es eine traurige Nachricht: Heute Morgen haben wir uns von Kiringo verabschieden müssen.“ So beginnt die Mitteilung des Duisburger Zoos, die jetzt auch auf Facebook gepostet wurde. Mit seinen 23 Jahren habe der Giraffenbulle bereits „ein sehr hohes Alter“ erreicht, heißt es seitens des Zoos am Kaiserberg.
Dabei werden sie in Zoos häufig auch älter. In freier Wildbahn wird ihre Lebenserwartung dagegen auf rund 25 Jahre eingeschätzt. Natürliche Feinde haben sie dort in der Regel nicht zu fürchten: Werden sie angegriffen, wehren sie sich mit kräftigen Tritten ihrer langen Beine.
Kiringo hingegen hatte nach Zooangaben Arthrose in den Beinen und konnte sich daher zunehmend schlechter fortbewegen – trotz „intensiver medizinischer Betreuung und entsprechender Medikation“.
Deshalb habe der Giraffenbulle in den vergangenen Monaten die Außenanlage immer seltener aufgesucht. Stattdessen legte er sich phasenweise auch tagsüber immer wieder in eines der vielen vorbereiteten Strohbetten im Giraffenstall.
Eine Hoffnung auf Besserung hatten die Verantwortlichen am Ende wohl nicht mehr gesehen. Die traurige Konsequenz: „Nach intensiver Abwägung aller Umstände und der fehlenden Perspektive auf Genesung haben wir uns zu dem schweren, aber unvermeidbaren Schritt entschieden, ihn gehen zu lassen“, heißt es in der Mitteilung des Zoos. „Wir werden ihn sehr vermissen“, so das traurige Fazit.
Kiringo habe in den vergangenen Monaten mit seiner Giraffenkuh Lindani in Duisburg gelebt. Lindani sollte nun aber nicht alleine im Giraffengehege am Kaiserberg bleiben. Bereits am Dienstag machte sich Lindani daher auf die Reise nach Baden-Württemberg: In der Wilhelma in Stuttgart ist die dortige kleine Gruppe im Huftierhaus nun zu dritt.
Koala-Kind traut sich erstmals aus dem Beutel
Die Haltung von Giraffen hat in dem Stuttgarter Zoo eine lange Tradition. Bereits seit 1951 sind die höchsten Landwirbeltiere hier zu bestaunen. Die Zoos in Duisburg und Stuttgart folgten damit einer Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Giraffen.
Der Duisburger Zoo sieht dies allerdings als Übergangslösung an. Die vorübergehende Abgabe der 2012 im Kölner Zoo geborenen Lindani stehe „im Zusammenhang mit den Überlegungen und Planungsansätzen“ zur künftigen Errichtung einer Savannenanlage für Giraffen und weitere afrikanische Tierarten gemäß unserem Masterplan“, heißt es von Duisburger Zoo. Dieser Umbau sei eine umfangreiche Maßnahme, die sich aus vielen einzelnen Schritten zusammensetze und den Zoo letztlich „einige Jahre“ beschäftigten werden.
Wie es mit dem Giraffengehege in nächster Zeit nun weiter geht, steht noch nicht fest. „Ob und wie die nun leere Anlage vorübergehend und vor dem Baubeginn der künftigen Savannenanlage mit anderen Tieren nachbesetzt werden kann, entscheiden wir zu gegebener Zeit.“ Lindani geht es jedenfalls in Stuttgart gut: „Sie hat die Reise mit dem Spezialtransporter sehr gut gemeistert“, berichtet Wilhelma-Kuratorin Dr. Ulrike Rademacher.