Delfin-Protest in Duisburg Warum sich Peta-Aktivisten vor dem Zoo in eine Badewanne setzen wollen

Duisburg · Die Delfin-Haltung im Duisburger Zoo ist umstritten. Der jüngste Nachwuchs war das Ergebnis von Inzucht. Die Tierschutzorganisation Peta plant daher am kommenden Sonntag abermals eine Protestaktion.

 Die Delfin-Haltung im Duisburger Zoo ist umstritten.

Die Delfin-Haltung im Duisburger Zoo ist umstritten.

Foto: Zoo Duisburg/S. Gräfen

Die Tierschutzorganisation Peta fordert bereits seit geraumer Zeit das Ende der Delfin-Haltung im Duisburger Zoo. In den vergangenen Monaten hatte es bereits zahlreiche Proteste gegeben. Unter anderem waren Aktivisten während einer Show ins Delfinarium gesprungen. Am Wochenende planen die Aktivisten nun erneut eine aufsehenerregende Aktion.

Peta fordert die Zoodirektion am kommenden Sonntag, 4. Dezember, ab 13 Uhr in einer Protestaktion vor dem Haupteingang des Duisburger Zoos an der Mülheimer Straße 273 nach eigenen Angaben dazu auf, die Zucht und Haltung von Delfinen einzustellen und für die Tiere ein betreutes Sanctuary zu suchen, wo sie ein selbstbestimmteres Leben im Meer führen könnten.

Eine Aktivistin mit einem silbernem Morphsuit und Delfinmaske werde sich dafür vor dem Zooeingang in eine Badewanne setzen, um die extreme Enge und die Entbehrung zu symbolisieren. Andere Aktive wollen Protestschilder hochhalten, Flugblätter verteilen und Zoobesucher mit einem Megafon „über das Leid der Delfine im Zoo“ informieren, heißt es in einer Ankündigung von Peta.

Der Duisburger Zoo halte derzeit neun Delfine in einem extrem kleinen Betonbecken gefangen. Für die bewegungsfreudigen Meeresbewohner bedeute die Gefangenschaft ein artfremdes Leben in Enge und voller Entbehrungen. Das inzwischen drei Monate alte, aus Inzucht geborene Delfinkind erwarte ein trauriges Leben als kommerzielles Showtier.

„Es ist eine Schande für die Stadt, dass der Zoo Duisburg nun sogar durch Inzucht ein weiteres Delfinbaby zu einem traurigen Leben im Betonbecken verdammt. Sollte es überleben, wird es nie erfahren, wie es ist, gemeinsam mit Freunden oder der Familie die Weiten des Ozeans zu erkunden, in den Wellen zu spielen und eine Partnerin zu finden“, wird Steffen Lenhardt, Aktionskoordinator bei Peta, in der Mitteilung von Freitagnachmittag zitiert.

„Der Zoo hat das Delfinbaby zu dem ständigen Stress und den Entbehrungen der Gefangenschaft verurteilt und damit zu demselben schrecklichen Leben wie die bereits mehr als 65 Delfine, die hier bereits gestorben sind. Der Zoo muss endlich in die Umsiedlung der Delfine in eine betreute Meeresauffangstation, wie es eines zum Beispiel auf Bali gibt, investieren“, so Lenhardt weiter.

(dab)
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