Nach Online-Abstimmung So heißen die süßen Tigerbabys aus dem Duisburger Zoo

Duisburg · In europäischen Zoos gibt es nur noch wenige der seltenen Sibirischen Tiger. Zwei Jungtiere wurden zuletzt in Duisburg geboren – und haben jetzt endlich auch einen Namen. Auf dem Speiseplan steht allerdings noch Milch statt Fleisch.

Zoo Duisburg: Nachwuchs bei den Sibirischen Tigern - Fotos
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Nachwuchs bei den Sibirischen Tigern

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Foto: dpa/R. Jodgalweit

Der Tigernachwuchs im Duisburger Zoo hat endlich einen Namen bekommen. Kasimir und Malinka heißen die beiden Jungtiere nun. Hunderte Vorschläge sichtete das Zoo-Team in den vergangenen Wochen. Per Brief, Mail und in den sozialen Medien beteiligten sich viele Menschen an der Namenssuche. Und auch die kleinen Zoogäste waren dabei, wie die Zoodirektorin Astrid Stewin erzählt: „Es war jeden Tag immer wieder eine große Freude, die Briefe der vielen Kinder zu öffnen und die liebevoll gemalten Bilder zu sehen. Das hat uns alle sehr berührt“.

Über alle eingegangenen Namensvorschläge beratschlagte die zooeigene Jury, bestehend aus Tierpflegern und Zooleitung. Sechs potentielle Namen wurden ausgewählt – drei für den Kater, drei für die Katze. Dann ging es in die finale Abstimmung, an der sich über 3500 Menschen im Netz beteiligten. Das Rennen machten ‚Kasimir‘ (1364 Stimmen) und ‚Malinka‘ (1622 Stimmen).

Und was sagen die Tigerkinder? „Noch hören sie nicht auf ihre Namen“, verrät Revierleiterin Sandra Sinn. „Das wird sich in den nächsten Wochen aber ändern, wenn wir sie häufiger mit ihrem Rufnamen ansprechen“, sagt Sinn, die mit der Entwicklung ihrer zwei Schützlinge sehr zufrieden ist. Unterscheiden kann die Tierpflegerin die Tiger-Zwillinge eindeutig. „Das Fellmuster jedes Tieres ist unterschiedlich. Besonders an markanten Streifen im Gesicht lassen sich die Kleinen unterscheiden“.

So ähnlich sich der Tigernachwuchs sieht, so unterschiedlich ist er doch im Charakter. Während Kater ‚Kasimir‘ als zurückhaltend gilt und es sich lieber gemütlich macht, ist seine Schwester ‚Malinka‘ forsch und den Pflegern gegenüber sehr aufgeschlossen. „Grundsätzlich sind beide sehr begeisterungsfähig und nutzen die von uns angebotene Beschäftigung gerne“, sagt Sinn.

 Überwiegend ernähren sich die beiden Tiger noch von Milch.

Überwiegend ernähren sich die beiden Tiger noch von Milch.

Foto: Zoo Duisburg/R. Jodgalweit

Mit zunehmendem Alter wird sich in den nächsten Wochen schrittweise der Speiseplan der Tigerkinder ändern. Zwar ernähren sich die beiden noch überwiegend von Milch, an dem ein oder anderen Stück Fleisch nagen sie dann aber doch – und das mit wachsender Begeisterung. „Nicht immer duldet die Mama, dass die Kleinen an ihrem Stück Fleisch mit fressen und hält sie auch mal auf Abstand - ein völlig normaler Prozess, der zur Aufzucht dazu gehört und wichtig ist. Wir Pfleger füttern dann entsprechend mehr, damit alle ausreichend Futter haben“, sagt Pflegerin Sinn.

 Die Namenssuche für Kasimir (rechts) und Malinka dauerte mehrere Wochen.

Die Namenssuche für Kasimir (rechts) und Malinka dauerte mehrere Wochen.

Foto: Zoo Duisburg/R. Jodgalweit

Sibirische Tiger sind die größten lebenden Katzen der Welt, ihre Bestände gelten als stark gefährdet. Ursprünglich war diese Tigerart in weiten Regionen Asiens verbreitet. Durch Wilderei und Lebensraumzerstörung ist der Bestand im ursprünglichen Verbreitungsgebiet in den letzten 100 Jahren um mehr als 90 Prozent gesunken. Heute leben schätzungsweise nur noch 600 Sibirische Tiger in wenigen Naturreservaten, die kaum mehr als fünf Prozent seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes ausmachen.

(atrie)
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