Duisburg Zeit für persönliches Gespräch

Duisburg · Yaacov Zinvirt gehörte neben Vertretern des Zentralrats der Juden zu den fünf Rabbinern, die am Donnerstag von Papst Benedikt XVI. nach dessen Rede vor dem Bundestag im Reichstag persönlich empfangen wurden.

Der Rabbiner der Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen zeigte sich tief beeindruckt von der Begegnung. Der Papst habe zunächst eine kurze Ansprache gehalten, in der er den Wert der Zusammenkunft von Menschen jüdischen und christlichen Glaubens hervorhob. Dann habe jeder einzelne die Gelegenheit bekommen, persönlich mit dem Papst zu sprechen.

Yoocov Zinvirt, der 1962 in Jerusalem geboren wurde, seit 20 Jahren in Deutschland lebt und vor seinem Amtsantritt 2007 in Duisburg Rabbiner in Berlin und Mainz / Worms war, begrüßte den Papst auf Hebräisch, da auch der Papst zuvor einige hebräische Sätze zu den Vertretern des Judentums gesprochen hatte.

Er, Zinvirt, habe an die Worte des Papstes angeknüpft und ihm anschließend einen Brief übergeben, in dem er ein Zitat aus dem Talmud, in dem es um friedliches Zusammenleben trotz bestehender Unterschiede geht, ausgedeutet hat. Zinvirt überreichte dem Papst zum Abschied ein Exemplar seines Buches "Tor zum Talmud".

Nicht nur die Worte des Papstes seien beeindruckend gewesen, auch die Art, wie der Empfang gestaltet wurde, hat Rabbiner Zinvirt bewegt. "Ich konnte spüren, dass es der Papst ernst meint, wenn er zum Gespräch zwischen Judentum und Christentum einlädt."

(RP)
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