Duisburg Zähe Suche nach dem Kandidaten

Duisburg · Was nach der Abwahl kommt? Das spiele keine Rolle, hatten die Protagonisten der Abwahl-Organisatoren immer wieder beteuert – erst einmal müsse der Amtsinhaber weg. Das ist bekanntlich gelungen.

Was nach der Abwahl kommt? Das spiele keine Rolle, hatten die Protagonisten der Abwahl-Organisatoren immer wieder beteuert — erst einmal müsse der Amtsinhaber weg. Das ist bekanntlich gelungen.

Beinahe fassungslos sieht man sich jetzt der Frage ausgesetzt, dass es ja nun doch irgendwie weiter gehen muss. Und dass auch jemand gefunden werden muss, der den vakanten OB-Posten wieder besetzt. Drei Wochen nach der erfolgreich durchgezogenen Abwahl ist noch kein einziger Name genannt worden. Sicher, es gibt viele Kriterien, die ein Kandidat erfüllen muss, und alles muss genau geprüft werden, und parteiübergreifend muss das Ganze dann auch noch über die Bühne gehen. Aber nun wird's langsam peinlich.

Offensichtlich gibt es auf Anhieb gar keine geeigneten Kandidatinnen oder Kandidaten. Wer jetzt immer neue "Kriterien" oder "Wahlprüfsteine" definiert, macht es potenziellen Bewerbern unnötig schwer. Welcher Heilsbringer soll schon wirklich allen Anforderungen gerecht werden? Alles spricht dafür, dass die Sozialdemokraten das Heft fest in der Hand haben. Die Federführung dabei wird sich Parteichef Ralf Jäger wohl auch nicht nehmen lassen. Dass eine Partei, die für sich selbst in dieser Stadt Führungsanspruch erhebt, so gar keine Führungspersönlichkeit zu benennen vermag, ist ein Armutszeugnis. Die Abwahl sollte für ganz Duisburg ein "Befreiungsschlag" sein. Davon ist im Moment rein gar nichts zu spüren. Mike Michel

(RP)
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