Duisburg Wurde Weltreisender Opfer eines Verbrechens?

Duisburg · Im Duisburger Stadtwald haben Passanten ein Fahrrad gefunden. Die Polizei ermittelte, dass es einem Koreaner auf Weltreise gehört, dessen Spur sich in Duisburg verliert. Die Polizei schließt ein Kapitalverbrechen nicht aus. Er war zuvor unter anderem schon in Großbritannien.

 Der Koreaner bleibt vermisst.

Der Koreaner bleibt vermisst.

Foto: Polizei Duisburg

Irgendwann zwischen dem 4. und 7. April ist Hyuno Shim im Duisburger Hauptbahnhof gesehen worden. Das ist sicher. Doch einen Hinweis auf seinen aktuellen Aufenthaltsort hat die Polizei nicht. Im Gegenteil: Sie befürchtet inzwischen das Schlimmste. Denn seit der vergangenen Woche fahndet sie vergeblich nach dem 31-Jährigen, der sich offenbar auf einer Weltreise befindet.
Am vergangenen Donnerstag meldete sich bei der Polizei ein 47-jähriger Zeuge, der im Stadtwald ein vermeintlich herrenloses Fahrrad gefunden hatte. Das schwarz-gelbe Mountainbike stand mit gefüllten Satteltaschen am Rehweg in der Nähe der Uhlenhorststraße und war an einen Baum gelehnt.

 Der Fundort des Fahrrads am Rehweg liegt in der Nähe der A3 und der Uhlenhorststraße, die Duisburg und Mülheim verbindet.

Der Fundort des Fahrrads am Rehweg liegt in der Nähe der A3 und der Uhlenhorststraße, die Duisburg und Mülheim verbindet.

Foto: Polizei Duisburg

So, als wäre der Besitzer nur mal eben in den Büschen verschwunden. Es war noch nicht einmal abgeschlossen. In den Satteltaschen befanden sich Wäsche, persönliche Utensilien sowie die Kopien des Reisepasses von Hyuno Shim. Der Fundort liegt zwischen Duisburg und Mülheim in der Nähe der A3-Ausfahrt Wedau.

 Im Wald entdeckte ein Zeuge dieses teure Mountainbike. Es gehört dem vermissten Koreaner.

Im Wald entdeckte ein Zeuge dieses teure Mountainbike. Es gehört dem vermissten Koreaner.

Foto: Polizei Duisburg

Ein Rätsel für die Ermittler

Die Duisburger Polizei steht vor einem Rätsel. Sie hat inzwischen ermittelt, dass der 31-Jährige noch vor drei Wochen in Großbritannien unterwegs war und am 1. April in Erfurt das schwarz-gelbe Mountainbike der Marke "Cube" gekauft hat. Den Kaufpreis von 700 Euro hat er bar bezahlt. Von Erfurt aus hat sich der Koreaner dann über Wiesbaden auf den Weg nach Duisburg gemacht, teils per Bahn, teils per Rad.

Die Kriminalpolizei hat Kontakt zu der Familie von Hyuno Shim aufgenommen. Sie bestätigt, dass sich der junge Mann auf einer Weltreise befindet. Die Angehörigen haben auch berichtet, dass sie seit dem 5. April von ihm nichts mehr gehört haben. Das ist sehr ungewöhnlich, weil er sich ansonsten täglich per E-Mail mit seiner Familie in Verbindung gesetzt hat.

Eine schlüssige Erklärung dafür, warum Hyuno Shim sein wertvolles Rad mit seiner gesamten Habe unabgeschlossen im Wald hat stehen lassen, hat die Polizei nicht. Sie hält es inzwischen für möglich, dass der 31-Jährige Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist und hofft dringend auf Zeugenhinweise.

Ungewöhnlich großer Koreaner

Hyuno Shim spricht kein Deutsch. Er kann sich jedoch gut auf Englisch verständigen. Er ist für einen Koreaner mit 1,80 Metern ungewöhnlich groß. Der 31-Jährige ist schlank und hat schwarze Haare. Er ist Brillenträger. Wer der Polizei helfen kann, Hyuno Shim zu finden oder wer Hinweise geben kann, wo er seit dem 7. April gesehen worden ist und wo er sich aktuell aufhält, wird gebeten, sich mit dem elften Kriminalkommissariat in Verbindung zu setzen.
Es ist zu erreichen unter der Rufnummer % 0203 280-0.

(RP)
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