Serie Erste Hilfe hilft Wunden richtig und steril versorgen

Duisburg · Die Erstversorgung von Wunden gehört zu den wichtigsten und effektivsten Aufgaben des Ersthelfers. Wichtig ist, sauber zu arbeiten - und das richtige Verbandsmaterial zur Hand zu haben.

Wunden richtig versorgen
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Foto: tesa SE

Die schnelle Durchführung einer Blutstillung, das keimfreie Abdecken und die Ruhigstellung einer Wunde verhindern größere Blutverluste, reduzieren Schmerzen und vermindern Komplikationen bei der späteren Wundheilung.

Bei der Erstversorgung sollte der Verletzte liegen oder zumindest sitzen. Um ihn vor Infektionen zu schützen, aber auch zum eigenen Schutz, sollte der Ersthelfer Schutzhandschuhe tragen. Jede Wunde wird so, wie sie vorgefunden wird, möglichst bald und möglichst mit sterilem (keimfreien) Verbandmaterial abgedeckt. Dabei darf die Wunde selbst (wegen drohender Infektionsgefahr) nicht mit der Hand berührt werden. Zudem sollte der Helfer während der Wundversorgung nicht sprechen, damit keine Speicheltröpfchen in die Wunde gelangen. Die Wunde darf nicht ausgewaschen oder gereinigt werden - Ausnahmen sind Verbrennungen, Verätzungen und Bisswunden.

In keinem Fall darf der Laie Hausmittel oder Medikamente wie Puder, Sprays, Salben und Desinfektionsmittel anwenden. Fremdkörper sollte man in der Wunde belassen (kleinere Fremdkörper kann der Helfer kaum steril entfernen, bei größeren kann es zu starken Blutungen kommen). Jede Wunde sollte innerhalb von sechs Stunden ärztlich beurteilt und endgültig versorgt werden.

Für die Erstversorgung von Wunden steht ein umfangreiches Sortiment an Verbandsmaterial zur Verfügung. Hier einige Beispiele: Das Heftpflaster ist ein einseitig klebender Pflasterstreifen, der zum Befestigen von Wundauflagen oder sonstigem Verbandmaterial dient. Der Pflasterwundverband oder auch Wundschnellverband ist eine kleine Wundauflage mit seitlichen Pflasterstreifen. Seine Wundauflage ist in der Regel nicht steril, sondern lediglich keimarm. Als Wundkompressen bezeichnet man viereckige Mullauflagen. Sie sind in kleinen Verpackungseinheiten steril verpackt. Mullbinden sind vier Meter lange, unsterile Mullstreifen, die für Wickelverbände zur Fixierung einer Wundkompresse benötigt werden. Für Druckverbände kann man sie auch - in der Verpackung belassen - als Druckpolster verwenden. Darüber hinaus gibt es unterschiedlich große sterile Verbandtücher aus fusselfreiem Stoff zur Abdeckung größerer Wundflächen. Auch Dreiecktücher sollten in keiner Hausapotheke fehlen. Sie werden für verschiedene Verbände benötigt und sind als Fixierung von Wundkompressen oder zur Ruhigstellung von Verletzten vielseitig verwendbar. Dabei ist darauf zu achten, dass der Verbandkasten sowohl im Auto als auch in der Hausapotheke vollständig ist und nicht etwa das Verfallsdatum überschritten ist.

Der sachgerechte Umgang mit Verbandmaterial vom einfachsten Heftpflaster bis hin zur speziell beschichteten Wundauflage für den besonderen Notfall und das korrekte Anlegen von unterschiedlichsten Verbänden lernt der Laie im Erste-Hilfe-Kurs der Hilfsorganisationen.

(RP)
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