Bezahlbare Wohnungen in Duisburg Laut eines Verwaltungsberichts geht der Leerstand zurück

Duisburg · Die Verwaltung legt den Wohnbericht für das Jahr 2017 vor. Die gute Nachricht: der Leerstand in der Stadt geht zurück. Außerdem gilt das Wohnen in Duisburg im NRW-Vergleich weiterhin als bezahlbar.

 Auf dem Duisburger Immobilienmarkt gab es in den vergangenen Jahren viel Bewegung. Dieses Bild zeigt ein Neubaugebiet in Huckingen.

Auf dem Duisburger Immobilienmarkt gab es in den vergangenen Jahren viel Bewegung. Dieses Bild zeigt ein Neubaugebiet in Huckingen.

Foto: Christoph Reichwein (REI)/Reichwein, Christoph (crei)

Der Wohnungsmarkt in Duisburg wächst. Das geht aus dem aktuellen Wohnbericht für das Jahr 2017 hervor, den die Verwaltung dem Stadtentwicklungsausschuss in seiner Sitzung am 13. November vorlegen wird. Demnach gab es im vergangenen Jahr stadtweit 256.548 Wohneinheiten in 79.351 Wohngebäuden. Im Jahr 2016 waren es noch 256.231 Wohneinheiten. Die Anzahl an Neubauten hat sich dabei im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. 2017 wurden in Duisburg 790 Wohnungen fertiggestellt. im Jahr 2016 waren es 367. Der Anteil an Sozialwohnungen ist allerdings von 21.132 auf 20.484 gesunken.

Gute Nachrichten gibt es in einem Bereich zu verzeichnen, der in der Vergangenheit als das Problemkind der Duisburger Wohnungslandschaft galt. Der Leerstand in der Stadt ist im Vergleich zu 2016 von 12.713 auf 11.471 zurückgegangen und liegt aktuell bei einem Anteil von 4,5 Prozent gemessen am gesamten Wohnungsangebot.

Das Stadtentwicklungsdezernat führt diese Entwicklungen u. a. auf eine Veränderung bei der Wohnungsnachfrage zurück. Nach Jahren des Schrumpfens hinsichtlich der Einwohnerzahlen habe sowohl der jüngste Zustrom von Flüchtlingen aus den weltweiten Krisengebieten als auch die Migrationsbewegung aus Rumänien und Bulgarien zu einem vorübergehenden Bevölkerungsanstieg geführt, schreibt das Dezernat in seinen Ausführungen zum Wohnungsbericht. Damit verbunden sei eine sukzessive Veränderung der Bevölkerungsstruktur mit steigendem Ausländeranteil. Demographische Prozesse hätten außerdem dazu geführt, dass auch der Anteil hochbetagter Menschen an der Bevölkerung größer geworden ist. Hinzu kämen gesellschaftliche Veränderungen, wie der anhaltende Trend zu mehr Einzelhaushalten.

Diese Entwicklungen lassen sich an der Zahl der Haushalte in Duisburg ablesen. Alleine im Jahr 2016 ist die Stadtbevölkerung um mehr als 2000 Haushalte auf insgesamt 249.661 gewachsen. Die Zahlen für 2017 lagen bei Aufstellung des Berichtes noch nicht vor.

Rein rechnerisch leben in Duisburg dem Bericht zufolge jeweils zwei Personen pro Wohnung mit durchschnittlich 75,7 Quadratmetern Wohnfläche. Damit gehört Duisburg zu den Städten mit den flächenmäßig kleinsten Wohnungen des Landes (der NRW-Durchschnitt liegt bei 90,3 Quadratmetern). Der größte Teil des Duisburger Wohnungsbestandes besteht aus Wohneinheiten mit drei oder vier Räumen, die zusammen rund 60 Prozent des Bestandes ausmachen. Mit je 20 Prozent würden Wohnungen mit ein oder zwei Räumen und Wohnungen mit fünf oder mehr Räumen deutlich seltener angeboten, schreibt das Dezernat.

Die erste Armutsanalyse der Wohnungsmarktbeobachtung zeigt, so die Verwaltung, dass ein hoher Anteil der Duisburger Haushalte auf die soziale Absicherung des Wohnens angewiesen ist. Nahezu für jeden fünften Haushalt würden die Wohnungskosten von der öffentlichen Hand getragen bzw. bezuschusst. Annahmen über eine zunehmende Altersarmut ließen nicht auf eine Entspannung der Lage hoffen. Die Auswertung für 2016 bestätige anhand objektiver Daten das subjektive Gefühl der sozialen Ungleichverteilung armer Haushalte innerhalb der Stadt. Trotz einer hohen Anzahl von Haushalten, die auf staatliche Leistungen angewiesen seien, sei die Wohnkostenbelastung der Duisburger Privathaushalte insgesamt – im Vergleich zu anderen Kommunen in NRW – aber unterdurchschnittlich niedrig. Wohnen in Duisburg sei heute also „bezahlbar“.

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