Duisburg Fans drücken gemeinsam die Daumen

Duisburg · Fußballfans schauen bei der Weltmeisterschaft in Russland gerne mal im Rudel. Das macht Stimmung. Wer Public Viewing nicht privat organisiert, der hat in unserer Stadt keine große Auswahl.

 Am Sittardsberg werden alle Spiele mit deutscher Beteiligung, das Eröffnungsspiel und das Finale auf einer 15 Quadratmeter großen Leinwand gezeigt. Das Areal ist auf 500 Zuschauer beschränkt.

Am Sittardsberg werden alle Spiele mit deutscher Beteiligung, das Eröffnungsspiel und das Finale auf einer 15 Quadratmeter großen Leinwand gezeigt. Das Areal ist auf 500 Zuschauer beschränkt.

Foto: Christoph Reichwein

Heute in vier Wochen geht es los mit dem Eröffnungsspiel. Bis zum 15. Juli dreht sich dann (fast) alles um das runde Leder. In Duisburg laufen die Planungen zur öffentlichen Übertragung von Spielen schon länger. "In diesem Jahr wurden bisher drei Public-Viewing-Veranstaltungen beantragt", berichtet Pressesprecher Jörn Esser. Darunter befinden sich das Hotel Sittardsberg und die evangelische Kirchengemeinde Obermeiderich, beide quasi schon Profis beim "Rudelgucken". Zum dritten Antrag machte die Stadt keine Angaben. Die Genehmigungen seien aufgrund von fehlenden Unterlagen noch nicht erteilt, heißt es vom Presseamt.

WM 2018 - Public Viewing in Duisburg am Hotel Sittardsberg und der Kirchengemeinde Obermeiderich
Foto: Andreas Sadrina

Das Hotel am Sittardsberg wirbt bereits jetzt für das Public Viewing auf dem Parkplatz vor dem Haus. Laut Geschäftsführer Thomas Schenkel werden dort alle Spiele mit deutscher Beteiligung, das Eröffnungsspiel und das Finale (hoffentlich mit deutscher Beteiligung) auf einer 15 Quadratmeter großen Leinwand gezeigt. Das Areal ist für maximal 500 Zuschauer zugelassen. Eintritt muss nicht bezahlt werden, allerdings beträgt der Mindestverzehr zehn Euro. Karten gibt es im Vorverkauf im Hotel Sittardsberg.

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Foto: dpa/Stefan Constantin

Um eine "echte" Public-Viewing-Veranstaltung handele es sich nach Angaben der Stadt immer dann, wenn eine autarke Veranstaltung in einem eigens dafür geschaffenen Veranstaltungsbereich außerhalb von konzessionierten Gaststätten stattfindet. Das kann zum Beispiel in Park- oder Grünanlagen passieren. Zu den Auflagen, die erfüllt werden müssten, gehörten unter anderem die Einfriedung des Geländes, eine Beschränkung der Besucherzahl entsprechend den örtlichen Gegebenheiten, Zugangskontrollen, Einsatz einer ausreichenden Anzahl von Ordnern, ein Glasverbot und die Einrichtung und das Freihalten von Rettungswegen.

Wie die Stadt ebenso mitteilt, plant sie in diesem Jahr keine großen städtischen Events, um Spiele des Turniers in Russland zu zeigen. "Wie schon in den Jahren zuvor gibt es von städtischer Seite keine Planungen für ein Public Viewing", sagt Stadtsprecher Jörn Esser und verweist dabei darauf, dass auch andere Kommunen keine Veranstaltungen zur Weltmeisterschaft in die Wege leiten. "Das klassische Public Viewing aus dem Jahr 2006, bei dem Tausende von Menschen zusammen Fußball geguckt haben, ist selten geworden", behauptet Esser. Es sei in Duisburg und in anderen großen Städten "aus der Mode gekommen".

Die Spiele der Weltmeisterschaft könnten laut Esser auch außerhalb von Public-Viewing-Veranstaltungen geguckt werden. "Zahlreiche Gastronomiebetriebe zeigen erfahrungsgemäß in ihren Betrieben oder ihrer Außengastronomie Fußballspiele der WM 2018", sagt der Stadtsprecher. Dazu müssten die Betriebe keine großen Auflagen erfüllen. Sie benötigten durch das Bürger- und Ordnungsamt lediglich eine Ausnahmegenehmigung, wenn vorgegebene Lärmwerte überschritten werden oder die Nachtruhe gestört wird.

Im Brauhaus Webster am Dellplatz 14 werden zum Beispiel alle Spiele mit deutscher Beteiligung sowie alle Partien ab dem Achtelfinale übertragen - bei gutem Wetter im Biergarten, ansonsten in der Gaststube. Das Team des Brauhauses möchte seine Gäste auch kulinarisch in WM-Stimmung bringen und bietet ganz neue, russisch inspirierte Leckereien an. Damit Siege gefeiert und Niederlagen verschmerzt werden können, mixt das Webster ausgefallene alkoholische Getränke wie einen Biercocktail. Wie das Rudelgucken diesmal in der evangelischen Gemeinde in Obermeiderich abläuft? Wie gehabt! Vor allem mit vielen gut-gelaunten Besuchern.

(jlu)
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