Duisburg Wissenschaft populär erklärt

Duisburg · Am 11. April startet die neue Reihe des Uni-Collegs. Sieben Themen werden von sieben UDE-Dozenten aus den Bereichen der Geistes-, der Natur- und der Ingenieurwissenschaften erörtert.

 Allgemeinverständlich und anschaulich, aber auch unterhaltsam - wie man sieht - soll es auch weiterhin zugehen bei den "Uni-Collegs" der Universität Duisburg-Essen. Im Bild (v.l.): Giovanni Malaponti, Chef der Sparkasse am Niederrhein, zusammen mit den UDE-Professoren Roland Schmechel, Rolf Möller und Werner Jung.

Allgemeinverständlich und anschaulich, aber auch unterhaltsam - wie man sieht - soll es auch weiterhin zugehen bei den "Uni-Collegs" der Universität Duisburg-Essen. Im Bild (v.l.): Giovanni Malaponti, Chef der Sparkasse am Niederrhein, zusammen mit den UDE-Professoren Roland Schmechel, Rolf Möller und Werner Jung.

Foto: Sparkasse am Niederrhein

Es ist die mittlerweile 68. Ausgabe des "Uni-Collegs" der Universität Duisburg-Essen (UDE), die in der nächsten Woche auf dem Campus Duisburg beginnt. Doch eingebüßt von ihrem Anspruch, Wissenschaft und Forschung für Menschen allgemeinverständlich und anschaulich darzustellen, als auch ihrer Beliebtheit bei den Bürgern an Rhein und Ruhr, hat sie nicht. Konzipiert und organisiert wird die Reihe diesmal von den Professoren Werner Jung, Rolf Möller und Roland Schmechel.

Sieben Themen werden von sieben UDE-Dozenten aus den Bereichen der Geistes-, der Natur- und der Ingenieurwissenschaften erörtert. Finanziell unterstützt wird die Reihe durch die Duisburger Universitäts-Gesellschaft, während die Sparkasse am Niederrhein sie seit langem öffentlichkeitswirksam begleitet. "Wir sind der Duisburger Universität seit vielen Jahren sehr verbunden und sehen uns beim 'Uni-Colleg' in der Rolle und Lage, der Wissenschaft diesseits des Rheins ein 'Schaufenster' zu bieten", sagte Giovanni Malaponti, Sparkassenchef und Vorstandsmitglied im Förderverein Ingenieurwissenschaften der UDE.

Zum Auftakt der neuen Semesterreihe am 11. April zeigt Dr. Werner Jung, Professor für Germanistik, eine PowerPoint-Präsentation über den deutschen Literaturnobelpreisträger von 1972, Heinrich Böll, unter dem Titel "Ansichten eines Autors". Ende vergangenen Jahres würdigte man den 100. Geburtstag des Kölner Schriftstellers. "Als streitbarer, engagierter Intellektueller hat er sich zeit seines Lebens in alle gesellschaftspolitischen Debatten eingemischt", so Prof. Jung.

Die sogenannten Nackt- beziehungsweise Körperscanner am Flughafen haben sie "berühmt" gemacht: die Terahertz-Strahlung. Davon, von der Sicherheitsanwendung bis zur Materialforschung, handele der Vortag "THz-Strahlung für den Durchblick", den Dr. Martin Mittendorf, Dozent für Experimentalphysik, am 9. Mai halten wird. - "Was es bedeutet, gemeinsam einen Text zu schreiben", lautet der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Michael Beißwenger, den es am 16. Mai zu hören gibt. Dergestalt möchte der neuberufene Linguistikprofessor beschreiben, wie in Zeiten der Digitalisierung kollektives Schreiben funktioniert.

Welche Bedeutung der Terahertz-Bereich für die Ingenieurwissenschaften hat, darüber wird Prof. Dr. Nils Weizmann in seinem Vortag "Höchstfrequenzelektronik - Schlüsselbaustein der mobilen Vernetzung sowie der Sensorik für zukünftige autonome Robotik und Fahrzeuge" am 23. Mai referieren. Das kündigte beim Pressegespräch Dr. Roland Schmechel, Professor für Nanostrukturtechnik, an. Mobile Daten auf dem Smartphone, WiFi-Vernetzung in Bussen, Zügen und Flugzeugen, über Bluetooth angebundene Kopfhörer, elektronisches Abstandsradar im Auto - all dies würde durch die Verfügbarkeit leistungsfähiger und kostengünstiger Hochfrequenz-Halbleiterchips ermöglicht, so jedenfalls sähe es der Halbleiterexperte Weizmann.

Von der "Macht der Abbilder" (Jung) erzählt der Vortrag "Wahrheit oder 'Fake News'? - Der Wiener Kongress im Bild" von Geschichtsprofessor Dr. Markus Bernhardt am 20. Juni. Ausgehend von dem bekannten Kupferstich zum Wiener Kongress 1815, stelle Bernhardt manipulative Zusammenhänge von Bilderwelten damals und heute, wie beim völkerrechtswidrigen US-amerikanischen Irakkrieg von 2003, her, erläuterte Professor Jung.

Dass Rohstoffe knapp und alternative Energien schnellstmöglich benötigt werden, steht im Zentrum des Referates "Anorganische Chemie - Quo Vadis?" von Prof. Dr. Stephan Schulz am 27. Juni. Dazu käme, so Prof. Möller, der die Veranstaltung inhaltlich vorstellte, dass manche Rohstoffe aus nicht ganz unproblematischen Gebieten der Erde stammen. Welchen Beitrag die Anorganische Chemie zur Problembewältigung insgesamt leisten könne, werde Schulz zeigen.

Den Semesterschlusspunkt setzt am 4. Juli Prof. Dr. Nicole Krämer mit ihrem Vortrag "Herausforderungen der digitalen Transformation im Alltagsleben. Was kann die Psychologie beitragen?". Damit steht das Thema Digitalisierung ein weiteres Mal auf dem Programm des neuen "Uni-Collegs". Besonders spannend an dieser Veranstaltung finde Professor Schmechel das ungewöhnliche Beziehungsverhältnis zwischen Sozialpsychologie und Ingenieurwissenschaft.

Die Veranstaltungen finden immer mittwochs, um 19.30 Uhr, im Hörsaal MD 162, Mülheimer Straße/Ecke Lotharstraße statt. Der Eintritt ist frei.

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