Duisburg Wirtschaftseinbruch erfasst auch Unternehmen im Ruhrgebiet
Der weltweite Wirtschaftseinbruch hat die Unternehmen im Ruhrgebiet voll erwischt. "Auch in unserer Region ist das Klima rauer, der konjunkturelle Gegenwind stärker geworden. Das Tempo der Abwärtsentwicklung nimmt durch die internationale Finanzkrise deutlich zu", sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Duisburg, Thomas Hüttemann, bei der Vorlage des aktuellen IHK-Konjunkturberichts für das Ruhrgebiet.
Demnach ist der IHK-Konjunkturklimaindex von 108 auf 78 Punkte abgesackt. Das sei der bisher stärkste Rückgang binnen eines halben Jahres, hieß es.
Für 2009 rechnet die Wirtschaft der Region mit einer rasanten Talfahrt. "Zum Glück haben sich die Unternehmen in den letzten Jahren ein solides Fundament geschaffen." Panikmache und Pessimismus seien deshalb "fehl am Platz", betonte Hüttemann. Die Betriebe hätten unter anderem Innovationen vorangetrieben und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessert.
Für den IHK-Ruhrlagebericht wurden rund 900 Unternehmen mit knapp 180.000 Beschäftigten befragt. Etwa jedes vierte Unternehmen bezeichnete seine aktuelle Situation als gut oder schlecht. Jedes zweite ist immerhin zufrieden. Im Vergleich zum letzten Herbst zeigt sich ein Abwärtstrend: So kamen vor wenigen Monaten auf jedes Unternehmen mit einer schlechten Geschäftslage (14 Prozent) noch fast drei Betriebe mit dem Urteil "gut" (39 Prozent).
Von dem Abschwung sind der Umfrage zufolge insbesondere weite Teile der Industrie betroffen. Aber auch Handel und Dienstleistungsunternehmen müssen deutliche Einbußen hinnehmen. Nahezu jedes zweite Unternehmen geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage im laufenden Jahr weiter verschlechtert.
Der IHK-Präsident hofft nun, dass die im Konjunkturprogramm angekündigten Infrastrukturinvestitionen greifen. Zugleich seien aber auch "moderate Tarifabschlüsse und die Senkung der Lohnnebenkosten gefragt", erklärte Hüttemann.
