Duisburg Wirtschaft reicht der Stadt die Hand

Duisburg · In einem Monat werden die Ergebnisse des "Masterplan Wirtschaft" bei einem Zukunftskongress in der Mercatorhalle vorgestellt.

Unter anderem auf Initiative der Industrie- und Handelskammer sowie des Unternehmerverbandes und der Haniel-Direktorin Jutta Stolle arbeiten seit zwei Jahren etliche Multiplikatoren aus der Stadt mit Vertretern der Verwaltung zusammen, um einen Masterplan für Duisburg zu entwickeln. Darin werden wirtschaftliche Chancen und Möglichkeiten bewertet, ebenso aber auch Imagefragen der Stadt analysiert. Am Ende stehen Überlegungen, wie die Zukunft Duisburgs aktiv gestaltet werden könnte, um uns weiter nach vorne zu bringen.

Am 7. März gibt es in der Mercatorhalle einen "Zukunftskongress". Bei einer Pressekonferenz einige Tage zuvor wollen die Handelnden bereits Inhalte dieser Masterplanung vorstellen. Die Wirtschaft reicht damit der Stadt quasi die Hand und bietet ihre Hilfe an. Diese Hand zu ergreifen und aus den Ideen mehr zu entwickeln, das wird in der Folgezeit unter anderem Aufgabe des Oberbürgermeisters, seiner Dezernenten, aber auch der Kommunalpolitik sein. Die Inhalte des Konzeptes muss man nicht kennen, um zu ahnen, dass die Frage der Digitalisierung eine wesentliche ist. Denn vom Breitbandausbau hängt das Wohl der Wirtschaft wesentlich ab. Mehrfach wurde in den vergangenen Monaten schon thematisiert, dass Duisburg hier Nachholbedarf hat. Und das betrifft nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Stadtverwaltung selbst. In Zeiten, in denen Bürger Waren im Internet bestellen und sich nach Hause liefern lassen können, ist es ihnen nur schwer zu erklären, warum sie heute noch mit Anliegen zum "Amt" gehen müssen.

In ihrem Zwischenbericht hatten die Agierenden im vergangenen Jahr bereits einige der Handlungsfelder definiert, so die Stärkung Duisburgs als China-Kompetenz-Zentrum. Das wäre sowohl wirtschaftlich als auch für die Imagepflege ein wichtiger Beitrag. Oberbürgermeister Link macht seit Wochen deutlich, dass auch er darin eine Chance für die Stadt sieht. Auch eine stärkere Anbindung an die Rheinscheine mit Düsseldorf und Köln ist schon auf einen guten Weg gebracht worden. Denn in der Scharnierfunktion zwischen Ruhrgebiet, Niederrhein und Rheinland sieht nicht nur die hiesige Wirtschaft Duisburgs großes Potenzial. Ebenfalls Bestandteil des Masterplans, dessen Umsetzung in Teilen bereits begonnen hat, ist die stärkere Berücksichtigung der Uni und ihrer Institute. Und dass hier die Unternehmen aktiv daran beteiligt sind, Flüchtlinge in Arbeit zu bringen (gleichfalls eine Forderung in der Zwischenbilanz), ist längst Fakt.

"Bei einer Arbeitslosigkeit von aktuell über 13 Prozent müssen wir uns zur Decke strecken und über die wirtschaftliche Zukunft der Stadt gemeinsam nachdenken. Wir brauchen mehr Wachstum und neue Arbeitsplätze in der Stadt", hatte Unternehmerverband-Sprecher Heinz Lison vor einem Jahr erklärt. Er hätte es auch heute sagen können. Denn diese Ausgangslage gilt noch immer. Und der Ruf nach m ehr Arbeitsplätzen ist und bleibt die vermutlich wichtigste Forderung in dem Masterplan.

(RP)
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